Was ist

Neun Monate nach dem überraschenden Rücktritt von Moxie Marlinspike bekommt Signal eine neue Führung. Mit Meredith Whittaker übernimmt eine scharfe Kritikerin des Überwachungskapitalismus, die inhaltlich perfekt zu Signal passt.

Der Messenger ist ein einzigartiges Projekt: stiftungsfinanziert und komplett kostenlos, werbefrei und radikal datensparsam. In den vergangenen Jahren hat sich Signal auch unter "normalen" Menschen (lies: Nicht-Nerds) als Alternative zu WhatsApp etabliert.

Trotzdem warten auf Whittaker große Aufgaben. In erster Linie wird sie ein Modell finden müssen, um Signal nachhaltig und langfristig zu finanzieren. Entwicklung und Server sind teuer, das Kapital der Stiftung reicht nicht ewig. Wir haben mit Whittaker gesprochen (SZ), ordnen die Personalie ein, und erklären, was das für die Zukunft von Signal bedeutet.

Welche Position Whittaker übernimmt

It’s a new year, and I’ve decided it’s a good time to replace myself as the CEO of Signal.

  • Marlinspike ist eine Legende in Hacker-Kreisen. Er gilt als einer der besten Kryptografen der Welt und entwickelte das Verschlüsselungsprotokoll von Signal, das WhatsApp 2016 implementierte und jetzt die Kommunikation von Milliarden Menschen vor Kriminellen und Geheimdiensten (und Meta) schützt. Ausführliche Hintergründe findest du in Ausgabe #770.
  • Ihn zu ersetzen, ist unmöglich – und das soll Whittaker auch gar nicht. Sie wird nicht Chefin, sondern "Signal President", wie sie es in ihrer Ankündigung nennt (Signal.org). Sie beschreibt ihre Rolle so:

I will be working with Signal’s CEO and leadership, with a particular focus on guiding Signal’s strategy, ensuring our financial sustainability, sharpening and broadening Signal’s public communications, and whatever else is needed to strengthen the app and the org.

  • Nach einem neuen CEO wird weiter gesucht. Als Interimschef bleibt WhatsApp-Gründer Brian Acton im Amt, der mehr als 100 Millionen Euro seines beträchtlichen Vermögens aus dem Verkauf von WhatsApp in Signal steckte.
  • Acton hat sich zu einem lautstarken Facebook-Kritiker entwickelt und versteht seine Unterstützung für Signal als eine Art Bitte um Vergebung für den Verkauf.
  • Whittaker wird sich um die langfristige Vision und strategische Ausrichtung von Signal kümmern. Acton managt eher das Tagesgeschäft.
  • Aus der Übergangslösung Acton soll offenbar keine Dauerlösung werden. Man lasse sich nur Zeit mit der Suche, sagt Whittaker: "Es muss die richtige Person sein. Wir wollen nichts überstürzen."

Wofür Whittaker steht

  • Whittaker saß seit 2020 in Signals Aufsichtsrat (der aus nur drei Personen besteht: Marlinspike, Acton und Whittaker). Sie kennt Marlinspike und Teile des Signal-Teams seit mehr als einem Jahrzehnt.
  • Doch das ist nicht der einzige Grund, warum die Besetzung folgerichtig ist. Whittakers Biografie und Werte passen zu allem, wofür Signal steht.
  • Ihre 13 Jahre beim Giganten Google sind nur auf den ersten Blick ein Widerspruch. Whittaker erklärt das so:

Um meinen Weg zu verstehen, muss man wissen, dass ich bei Google gegangen wurde. Ich hatte Proteste gegen die sexistische Arbeitskultur und unethische Geschäftspraktiken mitorganisiert. Viele der Initiatorinnen haben Google verlassen. Mein moralischer Kompass hat sich nicht gedreht, ich trete heute für dieselben Überzeugungen ein wie damals bei Google.

  • 2018 initiierte sie eine Petition gegen Project Maven, der Zusammenarbeit von Google mit dem Pentagon. Ein Jahr darauf legte sie sich mit den Google Walkouts (NYT) erneut mit dem Unternehmen an und verließ den Konzern im Streit.
  • Zudem forschte sie fünf Jahre lang zu maschinellem Lernen und weist immer wieder darauf hin, dass Algorithmen und sogenannte Künstliche Intelligenz die bestehenden Machtverhältnisse zementiere (Heise).
  • Als Beraterin der US-Regierung und der US-Handelskommission FTC lernte sie auch den Blick der Politik auf Big Tech kennen.
  • Whittaker sagt, dass ihr diese Erfahrungen und insbesondere ihre Zeit bei Google auch bei Signal helfen werden:

Ich habe verstanden, welche unglaublichen finanziellen und personellen Ressourcen nötig sind, um Software und Dienste zu entwickeln, die Milliarden Menschen nutzen. Und ich habe gesehen, wie viele Entscheidungen hinter verschlossenen Türen getroffen werden, obwohl sie die gesamte Gesellschaft betreffen. Die Öffentlichkeit erfährt oft nur den Marketing-Spin. Die meisten Menschen haben keine Ahnung, wie diese Produkte wirklich funktionieren und warum sie entwickelt werden. Es war beängstigend, das aus erster Hand mitzuerleben.

  • Sie möchte Signal als Gegenmodell zu Diensten wie WhatsApp, dem Facebook Messenger oder iMessage etablieren, hinter denen große Konzerne stecken:

Unser Code ist quelloffen, man muss uns also nicht vertrauen, sondern kann unsere Versprechen überprüfen. Signal ist gemeinnützig, es gibt keine Aktionäre, die mehr Umsatz sehen wollen. Uns treibt nicht Geld, sondern eine Mission: Wir möchten einen Ort bieten, an dem wirklich private Unterhaltungen möglich sind, ganz ohne Überwachung.

Was für Signals Zukunft wichtig wird

1. Finanzierung

  • Das gesamte Signal-Team umfasst rund 40 Personen – winzig im Vergleich zur Konkurrenz, die zehn (Telegram) bis 20-mal mehr Entwicklerïnnen (WhatsApp) beschäftigt. Trotzdem verschlingt die App einen zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr.
  • Mit Telegram (#801), Twitter (#758) und Snapchat (#804) haben mehrere Messenger und Plattformen kürzlich begonnen, Bezahlmodelle auszuprobieren. Threema setzt seit jeher auf einen Einmalkauf, die App kostet vier Euro.
  • Signal setzt dagegen ausschließlich auf freiwillige Spenden (Signal.org) und sogenannte Badges: Wer monatlich oder einmalig spendet, kann sein Profil mit einer Art Abzeichen versehen (Signal-Support), um sich als Signal-Sustainer (Signal-Blog) zu zeigen.
  • Bislang laufe dieses Modell gut, sagt Whittaker, die ersten Reaktionen seien ermutigend. Wenn ein kleiner Teil der Nutzerïnnen eine kleine Summe pro Monat spende, reiche das bereits.
  • Whittaker schließt ein Abomodell nicht grundsätzlich aus. Bislang gebe es aber keine Pläne dafür – aus gutem Grund:

Nicht alle Menschen wollen oder können für Signal bezahlen. Aber wir wollen, dass alle Menschen Signal uneingeschränkt nutzen können. Denn ein Messenger, mit dem Sie nur einen kleinen Teil Ihrer Freunde erreichen, ist kaum etwas wert. Signal soll kein geschlossenes Netzwerk für Menschen werden, die sich Privatsphäre leisten können.

2. Wachstum

  • Signal veröffentlicht keine Nutzerzahlen. Daten der Analysefirma Sensor Tower zufolge wurde die App auf iOS und Android rund 140 Millionen Mal heruntergeladen.
  • Das ist ein beträchtlicher Erfolg, aber kein Vergleich zu WhatsApp (zwei Milliarden), Telegram (700 Millionen) oder iMessage, das auf mehr als einer Milliarde iPhones vorinstalliert ist.
  • Messenger leben und sterben wie kaum ein anderes Produkt mit dem Netzwerkeffekt. Wenn man sich nur mit sich selbst unterhalten kann, nutzt der beste Datenschutz nichts. Auch sicher und privat machen Selbstgespräche eingeschränkt Spaß.
  • Signal wächst stark, ist aber noch lange nicht am Ziel. Der Messenger will zu einer App für alle Menschen und alle Anlässe werden, von der Hackerin bis zum Handwerker, von Elterngruppen bis zum Fußballverein.
  • Dafür braucht es einen langen Atem und gute Öffentlichkeitsarbeit. Whittaker sieht Signal auf dem richtigen Weg:

Ich glaube schon, dass auch Menschen, die beruflich nichts mit Technik zu tun haben, die Risiken des Überwachungskapitalismus erkennen. Bei Whatsapp zahlen Sie mit Ihrer Privatsphäre, das sickert allmählich ins öffentliche Bewusstsein ein. Ich bin zuversichtlich, dass es immer normaler wird zu sagen: Hey, schreib mir auf Signal. Und dann muss man gar nichts erklären, weil es jeder kennt.

3. Politik/Regulierung

  • In den Ausgaben #796, #806 und #819 schrieben wir ausführlich über die Pläne der EU-Kommission, die im Kampf gegen Kindesmissbrauch unter anderem die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) von Messengern wie Signal aushöhlen möchte.
  • Sicherheitspolitikerïnnen behaupten, das sei möglich, ohne die Privatsphäre der Nutzerïnnen zu gefährden. Whittaker lehnt die Pläne strikt ab. Diese Debatte komme seit 20 Jahren "so zuverlässig hoch wie Pilze nach dem Regen".
  • Jedes Mal müsse man aufs neue erklären, dass es eben keine Lösung gebe, die beides biete: keinen Täterschutz, aber vollen Datenschutz.

Es scheint ein unstillbares Bedürfnis zu geben, Verschlüsselung zu umgehen, um die Bösen zu fangen. Jedes Mal behaupten Politiker, das sei möglich, ohne die Privatsphäre aller anderen aufs Spiel zu setzen. Leider ist das Wunschdenken. Es gibt keine Zauberformel, die Verschlüsselung ein bisschen bricht. Entweder schützt sie alle oder niemanden. Wir kämpfen für Verschlüsselung, die alle schützt. Sonst hat alles, was wir tun, keinen Sinn.

  • Signal wurde bislang fünfmal von Behörden oder Regierungen gezwungen, Daten herauszugeben. Diese Anfragen sammelt Signal auf der einschlägig benannten Seite signal.org/bigbrother.
  • Besonders ergiebig sind diese Anordnungen aber nicht. Schließlich sammelt Signal so gut wie keine Daten. Entsprechend sarkastisch kommentiert Signal die Versuche:

Es ist 2021, aber es hat sich nicht viel verändert. England ist immer noch mit dem Brexit beschäftigt, Justin Bieber steht mal wieder auf Platz 1 der Charts, und Signal weiß nach wie vor nichts über dich.

  • Derzeit kann Signal in solchen Fällen kaum weiterhelfen. Doch die politischen Begehrlichkeiten werden weitergehen. Auch in den USA gibt es Überlegungen, E2EE mit Hintertüren für Strafverfolgungsbehörden zu versehen.
  • Diese Auseinandersetzung wird Whittaker mit einem ungewohnten Verbündeten führen. Auch WhatsApp-Chef Will Cathcart widersetzt sich dem Druck von Regierungen (Techdirt), Ermittlerïnnen mitlesen zu lassen.

4. Neue Funktionen

  • Die Signal-Apps und Server haben sich in den vergangenen Jahren signifikant weiterentwickelt. Früher fehlten dem Messenger Komfortfunktionen und Spielereien wie Gifs oder Sticker, Telefongespräche brachen ab, Nachrichten verschwanden, und die Synchronisierung stockte.
  • Mittlerweile läuft die App flüssig, und man muss sich nicht mehr entscheiden: Lege ich Wert auf Datenschutz oder hübsche Oberflächen und angenehme Bedienung?
  • Trotzdem gibt es Funktionen, mit denen sich Signal von der Konkurrenz abgrenzen könnte. Allen voran die Handynummer: Bislang gibt es keine Möglichkeit, sich ohne Telefonnummer zu registrieren. Man kann sie auch nicht vor anderen Nutzerïnnen verbergen.
  • Das zähle zu den am häufigsten gewünschten Features, sagt Whittaker. Deshalb arbeite Signal mit hoher Priorität daran.
  • Für die erstmalige Registrierung werde eine Handynummer weiter nötig sein. Das diene unter anderem dem Kampf gegen Spam.
  • Bis Ende 2022 oder Anfang 2023 soll es aber möglich sein, Nutzernamen zu vergeben und seine zu Handynummer verbergen.

Be smart

Telegram stellt sich gern als Messenger dar, der größtmöglichen Datenschutz bietet. Auf seiner Webseite schreibt das Unternehmen:

Bis zum heutigen Tag haben wir 0 Byte Nutzerdaten an Dritte weitergegeben, einschließlich aller Regierungen.

Diese Angabe ist falsch. Anfang Juni berichtete der Spiegel, Telegram habe in mehreren Fällen Nutzerdaten an deutsche Ermittler herausgegeben. Diese Woche legten WDR und NDR erstmals konkrete Zahlen dazu offen (Tagesschau), wie Telegram mit Abfragen von Bestandsdaten umgeht:

Insgesamt 202 solcher Anfragen wurden durch das BKA bis zum September gestellt. In 64 Fällen soll Telegram geantwortet und 25 Mal tatsächlich Bestandsdaten übermittelt haben. Dabei ging es ausschließlich um sexuellen Kindesmissbrauch oder islamistischen Terrorismus.

Damit keine Missverständnisse aufkommen: Wir halten es für überfällig, dass Telegram in solchen, gut begründeten Fällen mit Ermittlungsbehörden kooperiert. Uns ärgert nur der Widerspruch zwischen öffentlicher Inszenierung und tatsächlichem Handeln.

Bei Telegram sind Unterhaltungen standardmäßig nicht sicher verschlüsselt (Gruppen und Kanäle sind es nie). Wer wirklich privat chatten will, sollte zu einer Alternative greifen, deren Betreibern man nicht vertrauen muss – etwa Signal:

Wir sammeln sie nicht in unserer App, wir betreiben keine anderen Netzwerke, wir kaufen sie nicht bei Datenhändlern ein. Im Gegenteil: Wir unternehmen alles, damit diese Daten gar nicht erst bei uns landen. Wir wollen möglichst wenig über Sie wissen. Dann können wir auch nichts preisgeben.

Be really smart

Während wir das schreiben, merken wir: Das klingt ganz schön positiv, fast schon wie Werbung – sieht uns gar nicht ähnlich. Wenn wir über Meta oder TikTok schreiben, ist so viel Lob selten. Wir nutzen Signal seit vielen Jahren selbst und vertrauen sowohl dem Produkt als auch den Menschen dahinter. Es gibt wenige Dienste, die wir uneingeschränkt empfehlen. Signal ist einer davon.

Das bedeutet aber nicht, dass dort alles perfekt läuft. Im vergangenen Jahr berichtete Casey Newton über einen Richtungsstreit innerhalb des Teams, im Kern stand die Frage: Soll Signal alles daran setzen zu wachsen, oder sich zuerst um die Risiken und Nebenwirkungen kümmern, die ein verschlüsselter Messenger mit sich bringen kann? Auch die Einführung der Kryptowährung MobileCoin als Bezahloption innerhalb von Signal war kontrovers.


Kampf gegen Desinformation

  • Twitter weitet Birdwatch-Programm aus: Seit gut einem Jahr testet Twitter nun bereits, ob reguläre User nicht auch als Factchecker fungieren könnten – etwa indem sie fragwürdige Tweets mit weiterführenden Informationen versehen. Bislang waren die annotierten Tweets nur für einige ausgewählte Nutzerïnnen sichtbar. Jetzt weitet Twitter das Programm aus (The Verge).

Follow the money

  • Instagram verabschiedet sich von Shopping Tab: The Information berichtet, dass Instagram in den kommenden Monaten das Shopping Tab in seiner jetzigen Version abschalten wird. Vielmehr werde sich das Unternehmen auf Features konzentrieren "that directly drive advertising“. Unsere Interpretation: Das Shopping Tab generiert bislang zu wenig Einnahmen, daher lieber auf Inhalte (read: Videos) konzentrieren, die zum Spontankauf verleiten – TikTokMadeMeBuyIt macht es vor. Dieser Strategiewechsel bedeutet mitnichten, dass Instagram nicht weiter alles daran setzt, zu einer Art Shopping-Mall zu werden. Jedoch soll dieses Ziel künftig nicht mehr über einen speziellen Ort realisiert werden, sondern vielmehr Teil der (subtilen) Gesamtnutzungserfahrung werden.
  • ByteDance baut Hunderte Arbeitsplätze ab: Chinas Machthaber arbeiten sich bekanntlich seit Monaten an der landeseigenen Tech-Branche ab. Seit Ende 2020 hat Peking immer strengere Vorschriften für den heimischen Technologiesektor eingeführt, um die Macht einiger der größten Unternehmen des Landes zu zügeln. Zwar gibt es seit ein paar Wochen Anzeichen, dass sich das Verhältnis wieder etwas normalisieren könnte (CNBC). ByteDance baut jetzt dennoch Hunderte Arbeitsplätze im Bereich Gaming ab. Vermutlich aus Sorge, dass Ideen nicht weiter verfolgt, Produkte nicht auf den Markt gebracht werden können. Ist ja auch total irre, wie weit die Einmischung geht (South China Morning Post): „China’s censors scrutinise every single detail of a new game, from a story’s plot to a character’s costume“.

Creator Economy

Forbes Top Creator 2022: Wer sehen möchte, wer zu den weltweit einflussreichsten Web-Persönlichkeiten gehört, sollte sich diesen Forbes-Artikel gönnen. Die notorischen Listen-Journalisten haben sich angeschaut, welche Creator am meisten verdienen, wer das größte Following hat und wer am meisten Unternehmertum beweist. Aus diesen drei Komponenten haben sie dann eine Top-50-Liste gerührt, die einmal mehr verdeutlicht, was für eine Macht diese Internet-Großverdiener mittlerweile sind. Eigentlich hätte das Thema einmal eine sehr viel genauere Betrachtung verdient. Vielleicht schaffen wir das mal in den kommenden Tagen. Hier die ersten drei Plätze:

  • Platz 1: Jimmy “MrBeast” Donaldson, YouTube-Superstar und Burger-Unternehmer, sackt rund 54 Millionen Dollar Einnahmen ein.
  • Platz 2: Charli D'Amelio, TikTok-Queen, freut sich über 17,5 Millionen Dollar Einnahmen (bei übrigens 40 Millionen mehr Followern als MrBeast)
  • Platz 3: Alexandra Cooper, Host von Spotify-Super-Podcast Call Her Daddy, kommt auf 20 Millionen Dollar Einnahmen in 2021.

AR / VR / Metaverse

  • Bitmoji Fashion: Snapchat kündigte zwar jüngst an, zahlreiche Features einstellen zu wollen (siehe Briefing #822), am Aufbau eines Bitmoji Fashion Stores möchte Snap-Boss Evan Spiegel aber offenbar weiter festhalten. Das entsprechende Patent ist raus, die ersten digitalen Air Jordans gedroppt. Mmmh. Wir sind wirklich gespannt, wie sich der Verkauf von digitalen Klamotten auf die Geschäftszahlen auswirkt. In-App-Verkäufe bei Games sind ja ein Milliardenmarkt. Fashion sowieso noch größer. Sollte es also wirklich bald Standard sein, dass auch Avatare stets die neuesten Kollektionen tragen?!

Was wir am Wochenende lesen

  • Meet the “civilian propagandists” of NAFO: The North Atlantic Fellas Organization uses memes and viral videos to push back against Russian disinformation. (Politico)
  • ‘It’s the way the industry is going’: How YouTube is transforming podcasting. Video podcasts are booming, giving creators access to new audiences. But does this risk ruining what made the audio format so satisfying? (The Guardian)
  • How Twitter’s podcast bet could pay off: Twitter could be the first platform to successfully introduce social media features and discoverability into a podcast player. (Substack / Simon Owens)
  • Immer mehr Empfehlungen im Feed: Kommt jetzt das Comeback des Facebook-Traffics? Publisher können wegen der vorgeschlagenen Posts auf neue Viral-Erfolge hoffen (OMR)

Neue Features bei den Plattformen

Twitter

  • Spaces planen: Twitter ermöglicht es nun, dass User bis zu zehn Spaces 30 Tage im Voraus planen können (@TwitterSpaces). Gab es denn überhaupt schon einmal zehn Spaces innerhalb von 30 Tagen?
  • Schalter-Design: Twitter bastelt gefühlt schon seit hundert Jahren daran rum, wie Nutzerïnnen das Umschalten zwischen chronologischem und algorithmisch sortiertem Feed erleben. Nun präsentieren sie mal wieder eine neue Idee (@TwitterSupport).

Header-Foto von Gene Brutty