Facebook-Gruppen: Jetzt wird auch noch Discord kopiert

Was ist

Facebook hat eine Reihe neuer Funktionen (About FB) für seine Gruppen vorgestellt. Im Zentrum steht eine bessere Verwaltung sowie Channels, um sich in kleinerem Kreis zu unterhalten. Das sieht alles nützlich aus – und ziemlich bekannt: Wer Discord oder Slack nutzt, dürfte sich in den neugestalteten Facebook-Gruppen schnell zurechtfinden.

Welche Funktionen Facebook einführt

Bislang testet Facebook die aufgebohrten Gruppen nur. In den kommenden Monaten sollen folgende Features für alle Nutzerïnnen freigeschaltet werden:

  • Neue Seitenleiste: Wer Mitglied in vielen Facebook-Gruppen ist, verliert schnell den Überblick. Eine Sidebar am linken Rand soll helfen, sich besser zurechtzufinden. Dort werden alle Gruppen aufgelistet und ungesehene Nachrichten hervorgehoben. Man kann Favoriten anpinnen und eigene Gruppen erstellen.
  • Neue Navigation: Die Seitenleiste dient auch der Navigation innerhalb einer Gruppe. Dort sieht man etwa Events, Shopping-Möglichkeiten und vor allem die wohl größte Neuerung: Channels.
  • Neue Channels: Kommunikation in sozialen Medien verlagert sich aus öffentlichen in private Räume, und dieser Entwicklung passt sich Facebook an. Erst lösten Gruppen den Feed ab, jetzt bekommen Gruppen Channels – voneinander abgegrenzte Untergruppen, in denen man sich über bestimmte Themen unterhalten kann. In unserem SMWB-Slack-Team haben wir etwa Channel wie Best Practice, Briefing, Jobs, Lectures und Recherche. So etwas wäre künftig auch auf Facebook möglich. (Falls du noch keinen Zugang zu unserem Slack-Channel hast, melde dich gern!)
  • Neue Formate: Wenn ein Admin einen Channel für eine Gruppe erstellt, gibt es drei Möglichkeiten: Community Chat Channel, Community Feed Channel oder Community Audio Channel. Chat Channels sind auf Echtzeitkommunikation ausgelegt und tauchen auch im Facebook Messenger auf. Feed Channels funktionieren asynchron und ähneln der normalen Kommunikation auf Facebook. In Audio Channels kann man – Überraschung! – miteinander sprechen, die Unterhaltung lässt sich auch über den Messenger führen.

Woran das erinnert

  • Die Neuerungen sind eindeutig von Discord beeinflusst. Die Plattform ist zur Standard-Chat-App für Gaming-Communities geworden – und damit für Hunderte Millionen Menschen.
  • Wohl nicht ganz zufällig zeigt Facebook in seinen illustrierenden Screenshots eine fiktive Gruppe namens "24/7 Gamers". Selbst der lila Farbton ist offensichtlich dreist gekl… von Discord inspiriert.
  • Kann es Facebook damit gelingen, Menschen zu erreichen, die bereits Discord nutzen? Wir halten das für unwahrscheinlich. Die Chat-App hat sich bewährt und etabliert, für die meisten Communities gibt es keinen Grund umzuziehen. Zudem dürften einige der jüngeren Discord-Nutzerïnnen gar keinen Facebook-Account mehr haben.
  • Die neuen Gruppen sind für Meta also eher Abwanderungsprophylaxe als Anwerbungsoffensive. Es geht darum, die blaue App so lange wie möglich relevant zu halten und die Cashcow weiter zu melken.
  • Schließlich ist Facebook als größte Kommunikationsplattform der Welt nach wie vor eine Gelddruckmaschine. Selbst wenn Facebook eher nicht die Zukunft darstellt, braucht Mark Zuckerberg die laufenden Werbeeinnahmen, um seine Vision für das Metaverse zu bauen.

Be smart

Facebook entfernt sich immer weiter von seinen Wurzeln. Der Fokus liegt längst auf halböffentlicher und privater Kommunikation. Es geht um Communities – und um neue Möglichkeiten, Inhalte zu entdecken. Dafür kopiert Facebook nicht nur Discord, sondern bedient sich auch bei TikTok und dessen Empfehlungslogik.

Das bedeutet: Der Social Graph verliert an Bedeutung, dafür setzt Meta bei Facebook und Instagram auf "unconnected recommendations", also virale Inhalte anderer Nutzerïnnen, zu denen man bislang keinen Kontakt hatte. Du willst mehr dazu wissen? Wir haben die schleichende TikTokisierung und die neue Discovery Engine in den Ausgaben #792 und #802 ausführlich beleuchtet.


Warum die Chatkontrolle eine Schnapsidee ist

  • Die EU-Kommission möchte Kindesmissbrauch und die Verbreitung von Child Sexual Abuse Material (CSAM) bekämpfen. Dafür hat sie Pläne vorgelegt, über die wir in Ausgabe #796 schrieben:

Sollte der Entwurf zum Gesetz werden, etabliert die EU ein Überwachungssystem, wie es bislang kein demokratischer Staat gesehen hat. Die Chatkontrolle ist unvereinbar mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, mit der viele Messenger Nachrichteninhalte vor Kriminellen oder Geheimdiensten schützen.

  • Jetzt haben Sebastian Meineck und Markus Reuter interne Dokumente veröffentlicht (Netzpolitik), die diese Befürchtungen bestätigen.
  • Darin antwortet die Kommission auf Fragen der Mitgliedstaaten zu den Überwachungsplänen. Daraus geht unter anderem hervor, dass mit einer signifikanten Falsch-Positiv-Rate zu rechnen ist.
  • Das bedeutet: Ermittlerïnnen werden eine große Zahl vollkommen legaler Fotos auswerten, die aus privaten Chats stammen. Dazu dürften auch in gegenseitigem Einvernehmen verschickte Nacktbilder zählen.
  • Die Initiative Chatkontrolle stoppen nennt die Antworten der Kommission auf Anfrage von Netzpolitik "zumeist ausweichend und teilweise sogar widersprüchlich". Sie gestehe damit ein, "dass sie teilweise technisch nicht Umsetzbares per Gesetz einfordern will. Damit stellt sie sich nicht nur gegen die Grundrechte, sondern die Realität selbst."

Warum Truth Social eine Shitshow ist

  • Wir möchten kein Wort zu viel über Donald Trump verlieren. Je näher die Midterms kommen, desto häufiger dürfte er sich zu Wort melden. Spätestens 2024 wird es wohl schwer, Trump komplett zu ignorieren.
  • Für diese Reuters-Recherche machen wir eine kurze Ausnahme: Helen Coster und Julia Love beschreiben, wie und warum Trumps "zensurfreies" Netzwerk Truth Social von der vermeintlichen Twitter-Alternative zum Megaflop wurde.
  • Nachdem Trump die Plattform monatelang selbst gar nicht genutzt hatte, bespielt er sie mittlerweile aktiv (mit den erwartbaren Lügen und Beleidigungen). Trotzdem kommt Truth Social kaum voran.
  • Die eigens gegründete Trump Media & Technology Group (TMTG) scheitert seit anderthalb daran, fähige Entwicklerïnnen zu rekrutieren. Es gibt bis heute keine Android-App und jede Menge technischer Probleme. Dafür gab es bereits drei unterschiedliche CTOs, auch die restliche Belegschaft tauscht sich munter aus.
  • Da TMTG versucht, etablierte (und tendenziell liberale) Unternehmen aus dem Silicon Valley zu meiden, gibt es technische Probleme. Statt auf Amazons AWS setzte man auf kleine Cloud-Anbieter, deren Server immer wieder schlappmachten.
  • Auch Werbekunden meiden Truth Social. Große Unternehmen fürchten negative Auswirkungen aufs Image, wenn sie Anzeigen auf der Trump-Plattform schalten. Dafür werben dort Waffenhersteller oder kleine Firmen mit politisch rechten Chefs, die Trump ohnehin schon offen unterstützen.
  • Hinzu kommen juristische Probleme. Ein geplanter Firmenzusammenschluss könnte an Ermittlung der US-Börsenaufsicht scheitern. Die fest eingeplanten Einnahmen fehlten dann, was Truth Social in noch größere finanzielle Bedrängnis brächte.
  • In der Summe bleibt eine Plattform, die eine Menge Geld kostet, bislang aber kaum Umsätze erzielt und nur wenige Menschen anlockt. Die iPhone-App wurde erst 2,8 Millionen Mal heruntergeladen, darunter sind viele Karteileichen und kaum aktive Nutzerïnnen.
  • Vielleicht braucht Trump Truth Social aber auch gar nicht: Sollte Elon Musk den Twitter-Kauf abschließen, dürfte Trump seinen Account zurückerhalten und wohl wieder Tweets statt Truths verfassen.
  • Trump ist zwar vertraglich verpflichtet, seine Nachrichten mindestens sechs Stunden lang exklusiv über Truth Social zu verbreiten, es gibt aber eine Ausnahme: "political messaging, political fundraising or get-out-the vote efforts" – also genau das, was für Trump mit Blick auf 2024 wirklich zählt.

Creator Economy im Journalismus

Wir freuen uns, heute einen Gastartikel von Kim Franke (LinkedIn) präsentieren zu dürfen. Kim hat sich im Rahmen ihres Masterstudiums im Bereich Medienmanagement an der Bauhaus-Universität in Weimar mit der Creator Economy im Journalismus beschäftigt.

In der Lehrveranstaltung über das journalistische Innovationssystem in Deutschland ging es hauptsächlich um die Anfänge in den USA (read: Substack-Boom, Briefing #697). Deshalb wollte Kim in ihrer Masterthesis mehr über die deutsche Journalismus-Creator-Szene erfahren.

Die Ergebnisse, die wir in unserem Briefing zusammenfassen, basieren auf qualitativen Experteninterviews mit neun Medienschaffenden aus Deutschland. Auch wir wurden zu unseren Erfahrungen mit der Arbeit beim Social Media Watchblog befragt.

Wer tiefer in das Thema eintauchen mag, darf gern via LinkedIn Kontakt aufnehmen.

Was ist

Auch im Journalismus wird gegenwärtig die Entstehung einer Creator Economy beobachtet, in der einzelne Journalistïnnen unabhängige Medienangebote wie Newsletter, Podcasts oder YouTube-Kanäle auf den Markt bringen. Dabei setzen sie häufig auf ihre eigene Personenmarke als Verkaufsargument. Für den Geschäftsaufbau verwenden sie digitale Plattformen, die ihnen die nötige Reichweite und Ressourcen bereitstellen.

Der Ursprung des Trends liegt in den USA, wo etablierte Journalistïnnen wie Glenn Greenwald ihre Unternehmen verlassen haben, um sich mit einem individuellen journalistischen Onlinemedium selbstständig zu machen. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, ihre Arbeit nicht mehr vom Arbeitgeber vergüten zulassen, sondern unmittelbar von ihrem Publikum. In Deutschland ist die journalistische Selbstständigkeit noch nicht weit verbreitet, jedoch lassen sich auch hier erste Projekte finden, wie beispielsweise der Podcast Bundestacheles von Christian Orth, der Newsletter Zwischenzeiten von Teresa Bücker oder auch der Instagram- bzw. YouTube-Kanal WasmitWirtschaft von Maximilian Nowroth.

Die Ergebnisse der Masterthesis im Überblick

Redaktionelle Prozesse als Grund etwas Eigenes zu starten: Neben dem persönlichen Interesse und den individuellen Lebensumständen sind redaktionelle Prozesse wie langwierige Produktions- und Entwicklungsprozesse oder das zu starke Redigieren der Texte für Journalistïnnen in Deutschland ausschlaggebend für den Schritt zur eigenständigen Medienproduktion.

Journalistische Content Creator nehmen sich selbst als Experten wahr: Einige unabhängige Medienschaffenden sehen sich selbst als Expertïnnen auf dem Themengebiet ihres Angebots, weshalb sie seltener Aussagen oder wissenschaftliche Daten von Externen hinzuziehen wie bei ihrer redaktionellen Tätigkeit. Dennoch halten sie bei ihrer Arbeit grundsätzlich die journalistischen Standards ein, indem sie zum Beispiel keine Informationen herausgeben, die nicht den Tatsachen entsprechen oder indem sie Fakten und Meinung strikt voneinander trennen.

Fokus auf eigene Interessen bei der Themenselektion: Die Auswahl der Themen erfolgt in erster Linie nach den eigenen Interessen der Medienschaffenden, während in der Redaktion Themen diskutiert oder gar vorgegeben werden. Ein Vorteil dieser Entscheidungsfreiheit ist, dass die Creator die Themen bearbeiten können, die sie persönlich als relevant empfinden. Sie müssen sich keinen unliebsamen Themen widmen, was sich positiv auf die Tiefgründigkeit der Beiträge auswirken könnte. Nachteil dahingegen ist, dass sie die Themen selbst finden müssen, da kein Ideenaustausch mit Kollegïnnen wie in der Redaktion stattfindet. Abgesehen davon haben die wahrgenommenen Interessen des Publikums in der Creator Economy ebenso wie in der Redaktion einen Einfluss auf die Themenselektion, wobei sich die Creator stärker an den Publikumsinteressen orientieren, insbesondere an denen einer jüngeren Zielgruppe.

Kein Produktionsprozess gleicht dem eines anderen: Content Creator unterliegen bei ihrem eigenständigen Angebot keinen Vorgaben Dritter. Dadurch können sie ihren individuellen Stil zum Ausdruck bringen und sich möglicherweise besser mit dem Produkt identifizieren als Journalistïnnen in traditionellen Strukturen, die dazu angehalten sind, sich dem allgemeinen Stil der Redaktion anzupassen. Zudem steht die individuelle Personenmarke der Medienschaffenden deutlicher im Vordergrund, was sich auf die Gestaltung des Angebots auswirkt. So ist eine zunehmende Tendenz zu einer humorvollen und meinungsäußernden Darstellungsform wahrnehmbar.

Weniger Kontrolle der Inhalte: Journalistische Content Creator lassen ihre Beiträge grundsätzlich weniger gegenprüfen als Journalistïnnen in redaktionellen Strukturen. Einzelne haben sogar gar keine externe Kontrollinstanz in ihren Arbeitsprozess integriert. Der Großteil, der seine Beiträge prüfen lässt, lässt sie von fachfremden Personen außerhalb des Journalismus prüfen. Außerdem zielt das Lektorat vor allem auf die Korrektur formaler, statt inhaltlicher Fehler ab. Begründung hierfür könnte sein, dass sich die Creator aufgrund ihrer beruflichen Erfahrungen selbst zutrauen, ein Thema angemessen aufzuarbeiten. Es ist anzunehmen, dass je weniger Beiträge gegengeprüft werden, desto weniger auch Veränderungen vorgenommen werden. Somit bleiben sie dem Ursprung erhalten, was sich positiv auf die Zufriedenheit des Autors auswirken könnte, da ihre Intention des Beitrags nicht verloren gehen kann. Allerdings sind die Auswirkungen eines fehlenden Lektorats insbesondere auf die Qualität der Beiträge ungewiss.

Zentrale Rolle des Publikums: Das Publikum nimmt eine große Rolle im Produktionsprozess der Creator ein. Dabei scheint zwischen den Medienschaffenden der Creator Economy und ihrem Publikum ein engeres Verhältnis zu bestehen als in redaktionellen Strukturen. Während Journalistïnnen in konventionellen Redaktionen in relativer Anonymität arbeiten, sind individuelle Medienschaffende aufgrund ihrer Personenmarke sichtbarer. Doch Analyseverfahren wie Klickzahlanalysen sind für die Optimierung des Angebots noch nicht weit verbreitet. Insgesamt haben Content Creator ein größeres Bestreben, das Publikum am Produktionsprozess zu beteiligen als in redaktionellen Strukturen. Allerdings müssen sie aufgrund ihrer geringeren Reichweite auch mit einer geringeren Resonanz rechnen.

Content Creator sind weitestgehend auf sich allein gestellt: Im Vergleich zur Redaktion gibt es bei der eigenständigen Medienproduktion keine Arbeitsteilung und auch weniger Absprachen, da sie den gesamten Produktionsprozess hauptsächlich allein stemmen müssen. Außerdem folgen Content Creator im Gegensatz zu Redakteuren, denen eine routinierte Arbeitsweise zugeschrieben wird, keiner festen Struktur. Dadurch sind sie möglicherweise anpassungsfähiger an die Schnelllebigkeit der Medienlandschaft.

Plattformen als Dienstleister: Die Plattformen, über die die Creator ihr Angebot verbreiten, nehmen nur eine geringe Rolle im Arbeitsprozess ein. Sie werden als Dienstleister angesehen, die die Medienschaffenden bei der Umsetzung und Verbreitung ihres Angebots unterstützen. Außerdem sind sie für einige Creator bei der Monetarisierung ihres Angebots nützlich. Etwaige Plattformvorgaben für den Produktionsprozess werden nicht wahrgenommen und auch kategorisch abgelehnt.

Redaktionelle Produktion wird nicht verschwinden: Die eigenständige Medienproduktion wird die redaktionelle Produktion aufgrund der positiven Auswirkungen der Zusammenarbeit nicht ersetzen. Allerdings könnte sich die traditionelle Ordnung ändern. Durch die zunehmende Verlagerung der unternehmenszentrierten Sichtweise zu einer individualisierten Anschauung, sind mehr Zusammenschlüsse einzelner Creator zu erwarten, welche zur Entflechtung der großen Verlagsstrukturen und folglich zu einer Dezentralisierung der journalistischen Aussagenproduktion führen könnte. Zweifellos trägt die Creator Economy zur Fragmentierung der Medienlandschaft bei. Sie bringt thematische Nischen hervor, die zu mehr Vielfalt im Journalismus führen. Außerdem steigen die Partizipationsmöglichkeiten der Nutzer und Nutzerinnen, die eine zunehmende Demokratisierung des Journalismus im Allgemeinen bewirken.


Follow the money

  • Wechsel an der Spitze von Pinterest: Der Mitbegründer von Pinterest, Ben Silbermann, tritt nach mehr als einem Jahrzehnt von seiner Position als CEO zurück. Der E-Commerce-Experte Bill Ready, vorher bei Alphabet für Kommerzialisierungsfragen zuständig, wird Silbermann ersetzen. Pinterest unterstreicht damit seine Ambitionen, zur Shopping-Mall des Internets zu werden (The Verge). Der Job wird allerdings kein Selbstläufer: Pinterest verliert seit drei Quartalen Nutzerïnnen.
  • Snap startet Snapchat Plus: Das ging schnell! Vergangene Woche gerüchtete es erstmals, dass Snap an einem Paid-Modell arbeite. Jetzt verkündet das Unternehmen Vollzug: Für 3,99 Dollar pro Monat erhält man exklusive Features. Bislang ist der Anreiz aber recht gering: Die Farbe des App-Icons lässt sich auch über Drittanbieter ändern, und die Funktion, Freunde im Chat als BFF zu markieren, dürfte auch nur Hardcore-Snapchat-Fans 4 Dollar wert sein. Wir sind gespannt, was sich Snap noch einfallen lässt, um den Service möglichst attraktiv zu machen.

Social Media & Journalismus

  • Twitter am wichtigsten für US-Journos: 69 Prozent der von PEW Research befragten US-Journalistïnnen sagen, Twitter sei für sie die wichtigste Social-Media-App (PEW). Die Plattform nimmt damit eine Sonderstellung unter Medienschaffenden ein: Nur 13 Prozent der Menschen in den USA bekommen ihre News von Twitter. Facebook (31 Prozent) und YouTube (22 Prozent) spielen für die Öffentlichkeit eine deutlich größere Rolle, wenn es um Nachrichten geht.

Was wir am Wochenende lesen


Neue Features bei den Plattformen

Meta

  • API für Reels: Meta hat eine Reels-Schnittstelle veröffentlicht. Damit lassen sich über Drittanbieter-Tools wie Buffer oder Hootsuite Reels genau wie Feedposts zu bestimmten Zeitpunkten veröffentlichen, zudem können Metriken für Reels ausgewertet werden

Substack

  • Mehr Audio: Substack ist als reine Newsletter-Plattform gestartet. Mittlerweile bietet die App zahlreiche Video- und Audio-Optionen. Jetzt verkündet das Unternehmen, dass Newsletter-Ausgaben künftig von einem Voiceover begleitet werden können, ohne einen eigenständigen Podcast aufnehmen zu müssen, der dann im Newsletter eingebettet wird. Zudem gibt es bald eine automatisierte Text-to-Speech-Variante für alle, die ihre Newsletter nicht auch noch „einsprechen“ wollen, und die Option, überall im Newsletter Audio-Snippets einzubetten.

VSCO

  • Relaunch: Die Foto-App VSCO spielt hier im Newsletter nur selten eine Rolle. Da aber aktuell so viel darüber gesprochen wird, dass sich Instagram immer stärker zur Video-(Selfie-)Plattform entwickelt, steht die Frage im Raum: Welche App nutzen eigentlich künftig Foto-Liebhaber? VSCO möchte sich als diese Instagram-Alternative positionieren (vscopress). Die App integriert zahlreiche neue Funktionen wie etwa Spaces (eine Form der digitalen Kollaboration), neue Collage-Werkzeuge und Preset-Optionen.

Header-Foto von Ari He