Please repeat: Journalismus ist auf Metas Plattformen nur geduldet – wenn überhaupt

Zur großen Überraschung von exakt niemandem verschwindet Facebook News in Europa. Aber hey, im Gegensatz zu Kanada dürfen Medien immerhin noch Nachrichten teilen.
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Ausgabe #902 | 6.9.2023

Was ist

Unter der euphemistischen Überschrift "An Update on Facebook News in Europe" versteckt Meta in seinem Newsroom die wenig überraschende, aber dennoch vielsagende Nachricht:

Today, we are announcing that in the UK, France and Germany we will deprecate Facebook News – a dedicated tab on Facebook in the bookmarks section that spotlights news – in early December.

Gleichzeitig schwelt seit Monaten ein Streit in Kanada. Ähnlich wie in Australien versucht die Regierung, Plattformen mit einem (Spoiler: absurden) Gesetz zu zwingen, Verlage für Links zu deren Angeboten zu bezahlen. Meta hat darauf verständlicherweise keine Lust und blockiert in Kanada seit gut einem Monat alle journalistischen Inhalte auf Facebook und Instagram.

Die Auswirkungen:

  • für Meta: bislang fast gar keine, von etwas schlechter PR mal abgesehen
  • für Medien: weniger Publikum, weniger Einnahmen, insbesondere kleine Verlage leiden

Warum das wichtig ist

Die Zeiten, in denen Facebook für 15 bis 20 Prozent des gesamten Traffics vieler Medien verantwortlich war, sind vorbei. Trotzdem bleibt es in Sachen Reichweite das relevanteste soziale Netzwerk für Verlage. Auch Instagram spielt in der Social-Media-Strategie eine wichtige Rolle.

Für Meta gilt das Gegenteil. Dem Konzern sind Journalismus und das Wohlergehen der Verlage egal. Früher sagte Mark Zuckerberg noch Feigenblatt-Sätze wie: "I think news is incredibly important to society and democracy." (The Atlantic)

Besonders glaubwürdig war das noch nie. Schließlich blickt Meta zurück auf ein Jahrzehnt voller falscher Versprechungen, geänderter Algorithmen und ge…

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