Ausgabe #880 | 24.5.2023
Social Media & Politik
- Rekordstrafe für Meta: Die irische Datenschutzkommission hat eine Strafe in Höhe von 1,2 Milliarden Euro gegen Meta verhängt. Hintergrund ist ein Streit über die Übertragung von Daten von Facebook-Usern aus der EU auf US-Server. Meta hat angekündigt, gegen die „ungerechtfertigte“ Entscheidung vorzugehen. Max Schrems sendet freundliche Grüße. (PDF, Meta, Noyb)
- USA: Surgeon General warnt vor Gesundheitsrisiken durch Social Media für Kinder: Sind soziale Medien schlecht für die (mentale) Gesundheit von Kindern? Von Teenagern? Ja? Nein? Nicht für alle? Nur für bestimmten Gruppen? Für wen genau? Und ab wie viel Stunden täglicher Nutzung? Seit Jahren versuchen Wissenschaftlerïnnen unumstößliche Antworten zu finden. Nun schaltet sich das Team des Surgeon General of the United States in die Debatte ein. In einem lesenswerten Paper wird der Stand der Debatte gut zusammengefasst und dargelegt, was Politiker, Eltern, Wissenschaftler, Tech-Unternehmen und Kids tun können, um Social Media sicherer zu machen. (PDF)
TikTok-Verbot in Montana
- Gouverneur Greg Gianforte hat es tatsächlich getan: Montana hat TikTok vergangene Woche als erster US-Bundesstaat verboten. Ab dem 1. Januar 2024 ist es Download-Plattformen untersagt, die App anzubieten. (Tagesschau)
- TikTok setzt sich erwartungsgemäß zur Wehr, beruft sich auf die US-Verfassung und verklagt stellvertretend Montanas Justizminister. (PDF)
- Auch TikTok-Creator sehen nicht, warum die App in Montana künftig verboten sein sollte und reichen ebenfalls Klage ein. (PDF)
- Übrigens: Selbst wenn die Klagen abgewiesen werden sollten, ist überhaupt nicht klar, wie das Gesetz durchgesetzt werden könnte. (Washington Post)
- Ausführliche Hintergrundinformationen zum potentiellen TikTok-Verbot in den USA findest du in folgenden Briefings:
Follow the money
- Meta verkauft Giphy an Shutterstock: Einst hatte „Facebook“ 400 Millionen Dollar für die GIF-Plattform hingeblättert. Jetzt geht sie für gerade einmal 53 Millionen Dollar an den bekannten Stockfoto-Anbieter Shutterstock. Eine komische Geschichte. (Reuters)
The hard G defenders, the soft G defenders (we all know who’s right)
- YouTube generiert 40 Milliarden Dollar Umsatz: Bislang hielt sich Alphabet zumeist ziemlich bedeckt, wenn es um die Frage ging, wie viel Geld das Unternehmen mit seiner Video-Plattform umsetzt. Mit dieser Bescheidenheit ist unter YouTubes neuem CEO Neal Mohan Schluss. Auf einer Konferenz gab er zu Protokoll, dass der Gesamtumsatz (inklusive Abos) in den letzten 12 Monaten bei 40 Milliarden Dollar lag. Pas mal. (The Information)
- Und weil das anscheinend noch lange nicht genug ist, launcht YouTube 30-sekündige nicht überspringbare Anzeigen auf Smart-TVs. Da wird sich dann sicher der eine oder andere zusätzlich überlegen, ob ein Abo nicht doch besser ist. (TechCrunch)
Wie TikTok mehr Geld verdienen möchte
- TikToks E-Commerce-Plattform soll frühestens im Juni vollständig ausgerollt werden: Ursprünglich war der Start bereits für das Frühjahr geplant. Anscheinend konnte das Unternehmen aber bislang noch nicht genügend Anbieter überzeugen, den Shopping-Service zu nutzen. (Wall Street Journal)
- Neuer Anlauf in Sachen Live-Shopping: Um endlich auch außerhalb von China Erfolge zu feiern, wird die Business-Unit mit einem klaren Fokus auf die USA und Großbritannien neu ausgerichtet. (Financial Times)
- Fokus auf Musikerïnnen: TikToks Bedeutung für die Musikindustrie wurde ja bereits vielfach beschrieben. Um aus dem kulturellen Impact noch mehr Kapital zu schlagen, hat das Unternehmen eine Vielzahl an Initiativen und Features angekündigt.
- #NewMusic ist ein neues Tab in…