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7 Min. Lesezeit YouTube

YouTube-Studie, Vorgeschmack auf Deep Fakes, Lasso und Byte | Ausgabe #502

YouTube-Studie, Vorgeschmack auf Deep Fakes, Lasso und Byte | Ausgabe #502

Salut und herzlich Willkommen zur 502. Ausgabe des Social Media Watchblog Briefings. Heute haben wir einen Video-Schwerpunkt im Programm. Zunächst blicken wir auf eine YouTube-Studie, die aufzeigt, dass YouTube seine Nutzer gern zu immer längeren Inhalten führt. Zudem widmen wir uns dem schon jetzt legendären, weil mutmaßlich gefälschtem, Video von Trumps-Pressekonferenz im Anschluss an die Midterms. Ferner berichten wir über zwei neue Apps, die TikTok Konkurrenz machen sollen. Herzlichen Dank für das Interesse und eine gewinnbringende Lektüre, Martin

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YouTube präferiert längere Inhalte

Was ist: Eine neue YouTube-Studie von PEW zeigt, dass YouTubes Empfehlungs-Algorithmus Nutzer bevorzugt zu immer längeren Inhalten hinführt.

Warum ist das interessant? Nutzer mögen zwar mit Absicht ein Video bei YouTube angeschaut haben. Satte 70 Prozent der Zeit, die Nutzer auf YouTube-Videos verwenden, werden allerdings durch YouTubes Empfehlungs-Algorithmen gesteuert. (c|net)

Warum werden nun längere Videos bevorzugt empfohlen ?

Was steht noch in der Studie?

Was bedeutet das für Medienschaffende?

Be smart: Auch wenn solche Studien einen Einblick geben, wie YouTubes Algorithmus funktioniert, stehen wir letztlich vor einer gigantischen Black Box. Nur YouTube selbst versteht wirklich, welche Inhalte aus welchem Grund welchen Personen zu welcher Zeit angezeigt werden. Als Journalisten und Zivilgesellschaft gilt es deshalb, genau dieses Prozedere kontinuierlich weiter zu hinterfragen.

Lese-Empfehlungen zum Thema:

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Vorgeschmack auf Deep Fakes

Was ist: Im Anschluss an die US-Midterms kam es zu einem denkwürdigen Eklat zwischen US-Präsident Donald Trump und CNNs White-House-Chefkorrespondenten Jim Acosta. Die anschließende Debatte wird als Vorbote dystopischer Zeiten gewertet.

Was ist genau passiert?

Was hat es mit dem Video denn nun auf sich?

Warum ist das so interessant? Die gesamte Geschichte ist ein ziemlich perfektes Beispiel für ein Szenario, vor dem Desinformationsexperten seit Monaten warnen: die bloße Bedrohung durch Videomanipulation kann bereits zu einer Verwischung der Realität führen.

Be smart: Sogenannte Deep Fakes haben das Potential für politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Sprengstoff – selbst dann, wenn sie vielleicht am Ende gar keine sind.

Stärker ins Thema einsteigen:

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Neue Apps für noch mehr Video-Inhalte

Vine-Gründer bald mit neuer App: Der Gründer der extrem populären, aber leider wirtschaftlich wenig erfolgreichen App Vine hat angekündigt, im kommenden Jahr eine neue App mit dem Namen Byte launchen zu wollen. Die App würde sich erneut kurzen, Videos widmen, die in Dauerschleife laufen, so Hofmann via Twitter. Hier gibt es mehr Infos zum Launch von Byte. (CNBC)

Launch von TikTok-Klon: Einige Entwickler bei Facebook mussten wieder einmal über mehrere Monaten ihren Stolz am Eingang abgeben und eine App klonen: das Ergebnis hört auf den Namen Lasso und soll als Konkurrenz zu TikTok ins Feld geschickt werden. Spannenderweise hat Facebook zum Launch überhaupt keinen Wind gemacht, ja noch nicht einmal eine Pressemitteilung rumgeschickt. Einzig der Produktmanager lässt via Twitter mitteilen, dass es die App gibt. Selbst auf dem Lasso-Twitter-Account (@lassovideos) ist überhaupt nix los. Sehr, sehr komisch, das alles. Vielleicht ja auch deshalb, weil es zeitlich mit der Ankündigung des Vine-Nachfolgers zusammenfiel?

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Eingeständnis der Woche

„I think showing follower counts was probably ultimately detrimental. It really put in your face that the game was popularity.“ – Ev Williams

Ev Williams, Mitbegründer und Vorstandsmitglied von Twitter, gibt zu Protokoll, dass es im Nachhinein keine gute Idee gewesen wäre, Follower-Zahlen in den Profilen der Nutzer zu zeigen. Auch wären die Listen mit den empfohlenen Nutzern wenig sinnvoll gewesen. Gerade den zweiten Punkt kann ich unterstreichen – diese Praxis hat noch bis heute Auswirkungen, führte sie doch auch in Deutschland zu einem extremen Ungleichgewicht in der deutschen Twitter-Landschaft. (Recode)

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Social Media und Journalismus

Wenn der Kontext fehlt: Kollege Martin Hoffmann hatte vor ein paar Wochen seinen Unmut über Zitat-Grafiken geäußert, die ent-kontextualisiert Inhalte von Politikern in die sozialen Netze spülen. Daniel Bouhs hatte das Thema für NDR Info aufgegriffen. So ziemlich die gleichen Fragen darf man sich wohl auch hinsichtlich der Übernahme von maximal fragwürdigen Aussagen in Überschriften (bei Social-Media-Posts) stellen – etwa wenn Trump ungeniert Unwahrheiten verbreitet, diese dann im Wortlaut in Überschriften und ohne entsprechenden Kontext verbreitet werden. Zeit also, sich über Überschriften Gedanken zu machen, findet Media Matters.

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Der Wert von Instagram Stories

Was ist: Instagram Stories sind für deutsche Publisher längst zu einem Werkzeug geworden, das derzeit aus der täglichen Social-Media-Arbeit nicht mehr wegzudenken ist.

Welchen (Mehr-) Wert haben Stories?

Der größere Zusammenhang: Auch für Werber scheinen Instagram Stories derzeit lukrativ, erzielen doch einige die meisten Umsätze mit Werbung in Stories. (Digiday)

Be smart: Wer begrenzte Ressourcen hat, sollte sich sehr genau überlegen, ob wirklich weiter der Facebook News Feed permanent bespielt werden muss (inklusive der Zeit- und Nerven-aufreibenden Kommentar-Moderation) oder ob es nicht vielleicht aktuell viel spannender und gewinnbringender sein könnte, Instagram Stories mit echten Highlight-Geschichten zu bauen.

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One more thing

500 Newsletter-Ausgaben: Beim VOCER Innovation Day in Hamburg durfte ich am vergangenen Wochenende über die Arbeit beim Social Media Watchblog sprechen. Damit das Wissen nicht nur in den heiligen Hallen des SPIEGEL Verlags bleibt, habe ich einen kleinen Blogpost geschrieben, den ich gern hier an dieser Stelle teilen möchte: Was ich nach 500 Newsletter-Ausgaben gelernt habe.

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Die letzten drei Briefings