Salut und herzlich Willkommen zur 469. Ausgabe des Social Media Watchblog Briefings. In der heutigen Ausgabe geht es u.a. um YouTubes Bemühungen im Kampf gegen Desinformationen und Tipps und Tricks, wie man mit Instagram Stories mehr Traffic, Leads, (Wunsch hier eintragen) erreicht. Wir wünschen eine gewinnbringende Lektüre, Martin & Team
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Youtubes Kampf gegen Fake News
Was ist: YouTube scheint endlich verstanden zu haben, dass sie in den Kampf gegen Desinformationen investieren müssen – das jedenfalls ist die Quintessenz ihres Blogposts Building a better news experience on YouTube, together.
Warum ist das interessant? Viel zu häufig – gerade bei Breaking News – machen Videos auf YouTube die Runde, die ein völlig falsches Bild von der eigentlichen Lage zeichnen. Verschwörungstheoretiker aus allen nur erdenklichen Lagern haben über die Jahre Strategien entwickelt, wie sie YouTube für gezielte Desinformationskampagnen nutzen können. Genau dem möchte YouTube jetzt entgegenwirken.
Was genau plant YouTube?
- YouTube möchte in erster Linie für mehr Kontext sorgen. Künftig werden bei Breaking-News-Situationen Links auf aktuelle Artikel neben den Videos platziert. Das gleiche Prozedere soll auch bei Videos zu historischen Ereignissen (Mondlandung, etc.) greifen – dann etwa mit Verweisen auf Wikipedia.
- Zudem wird YouTube 25 Millionen Dollar investieren, um ein Experten-Gremium aufzubauen, das u.a. neue Features entwickeln und Lösungen für absehbare Herausforderungen (Wahl-Beeinflussungen, etc.) formulieren soll. Auch soll das Geld dazu dienen, in über 20 Märkten Video-Expertise in Nachrichten-Organisationen aufzubauen. Ferner möchte YouTube das Geld in den hauseigenen Support investieren und mehr Leute bereitstellen, die als Ansprechpartner für Medienhäuser fungieren.
Be smart: Das klingt alles erst einmal ganz positiv, erkennt YouTube doch anscheinend endlich an, welche Verantwortung sie im Kampf gegen Desinformationen auf der eigenen Plattform haben. Auch einen Wertschätzung gegenüber Journalismus war lange Zeit auf YouTube nicht zu spüren. Allerdings möchte ich an dieser Stelle auch noch keinesfalls in Freudentränen ausbrechen, dafür greifen mir die Maßnahmen etwas zu kurz:
- Erstens sind 25 Millionen Dollar nicht gerade viel hinsichtlich der Vorhaben, die YouTube skizziert – aufgeteilt auf über 20 Märkte bleibt nicht mehr viel Geld für einzelne Vorhaben übrig. Hier könnte YouTube sehr viel mehr investieren.
- Zweitens zielen die Maßnahmen vor allem darauf ab, dass Publisher noch mehr auf YouTube präsent sein sollen. Wie sich das für Medienanbieter allerdings mittelfristig wirklich rechnen soll, sagt YouTube nicht. Bislang wissen wir lediglich, dass klassischer Journalismus auf YouTube nicht funktioniert.
- Drittens zeigen die Erfahrungen auf Facebook, dass Kontext bei und das Markieren von Verschwörungs-Inhalten nicht gerade zielführend ist – vielmehr werden in der Folge all jene Videos, bei denen Markierungen und Hinweise fehlen, für bare Münzen genommen, wie diese Studie zeigt.
Aber schauen wir zunächst mal, wie sich das alles so anschickt. Erst einmal freue ich mich tatsächlich sehr, dass YouTube überhaupt damit beginnt, die Plattform vom Schmutz zu befreien.
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Studie zu Twitter: Wir sind Metadaten
Bei jedem veröffentlichten Tweet werden von Twitter „144 obskure Datenfelder“ ausgefüllt, die den Absender eindeutig identifizierbar machen – egal wie sehr man sich um Tarnung bemüht. Das ist das Ergebnis einer Studie des Alan Turing Institute des University College in London. Einiges davon dürfte Nutzern durchaus klar sein: etwa die Anzahl der Views, Retweets, etc. Dass Twitter aber wohl genauso gut von seinen Nutzern weiß, wann sie zu Bett gehen, dürfte vielen Nutzern nicht so klar sein. WIRED hat mehr zum Thema.
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Neues von den Plattformen
- Stories als Highlights: Bei Instagram können ja bereits einzelne Stories als Highlights markiert und präsentiert werden. Das wird nun künftig auch bei Facebook möglich sein. Somit sind nicht mehr alle Stories bereits nach 24 Stunden wieder für die Tonne, sondern doch für die Ewigkeit. Obwohl, wie sagte Bernard Arnault so schön: „Champagne is eternal. Facebook, I don’t know.“
Snapchat
- Camera Search: Snapchat arbeitet einem Bericht zufolge an einem Feature, das es erlauben würde, per Kamera ein Objekt zu erfassen, um es dann direkt bei Amazon (o.ä.) erwerben zu können. Bedeutet also konkret: Ich halte meine Snap-Cam auf die neuen Sneaker meines Kumpels, Snap registriert das Modell und schickt mich direkt zu Amazon, Snap kriegt einen Cut des Deals. Durchaus spannend, keine Frage. Wetten werden jetzt entgegen genommen, wann Instagram das gleiche Feature am Start hat. Ich sage mal: Ende September.
Tipps und Tricks
Eigentlich bin ich ja nicht so ein riesiger Fan davon, hier im Briefing Tipps und Tricks zu teilen, um mehr Follower, Leads oder whatever zu generieren. In diesem Tutorial kann man aber in Sachen Instagram Stories so viel lernen, das ich es jetzt an dieser Stelle einfach gern verlinken möchte: How to Use Instagram Stories to Drive Traffic to an Opt-In Form.
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One More Thing
Das Tow Center for Digital Journalism bei der Columbia Journalism School hat in den letzten zwei Jahren intensiv die Beziehung von Technologie-Plattformen und Journalismus erforscht. Die wunderbare Emily Bell hat nun beim Global Editors Network Summit die Ergebnisse dieser Studie präsentiert. Der Talk trägt den programmatischen Titel „Platforms and Publishers: Our life in their hands?„
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