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7 Min. Lesezeit TikTok

TikTok, Propaganda und Kinderzimmer: Zur Verantwortung von Social-Media-Plattformen in Kriegszeiten

Nach dem Terrorangriff der Hamas ist eingetreten, was zu befürchten war: Krieg. Ungewollt zwischen den Fronten und mittendrin im Kampf um Deutungshoheit: soziale Medien, insbesondere TikTok.

TikTok, Propaganda und Kinderzimmer: Zur Verantwortung von Social-Media-Plattformen in Kriegszeiten

Was ist

In den vergangenen drei Wochen hat die Realität TikTok eingeholt. Die App ist zu einer der wichtigsten Anlaufstellen für Menschen geworden, die sich über den Krieg in der Ukraine informieren wollen.

Das schrieben wir im März 2022, als wir erklärten, wie der russische Angriffskrieg die weitgehend heile, meist gewollt politikfreie Plattform aufwühlte (#782). Gut anderthalb Jahre später wiederholt sich die Geschichte. Der Krieg im Nahen Osten spiegelt sich auf Social Media wider – und führt zu Debatten, ob die Plattformen ihrer Verantwortung gerecht werden.

Disclaimer vorab

Warum das wichtig ist

Welche Vorwürfe TikTok gemacht werden

Wir ermutigen Journalistinnen und Analystinnen, die sich mit diesen Themen befassen, die Daten sorgfältig zu prüfen und mit uns zu sprechen, bevor sie zu falschen Schlussfolgerungen kommen.

Welche Verantwortung TikTok hat

Wie einfach es sich manche Content Creators machen, sieht man an typischen TikTok-Tänzen. Der Song „Jalebi Baby“ von Tesher und Jason Derulo, Emoji einer Israel-Flagge rechts, Palästina-Flagge links, und schon hüpfen TikTok-Stars hüfteschwingend in die Richtung der Seite, die sie unterstützen. Diese Art, Präferenzen auszudrücken, ist typisch für TikTok. Man verkündet, ob man Süßes oder Herzhaftes zum Frühstück mag, Hunde oder Katzen. Oder eben: Welche Kriegspartei man unterstützt.

Be smart

Wir warnen oft davor, den Einfluss von Plattformen auf die Meinungsbildung zu überschätzen. Die meisten Menschen können sehr wohl zwischen Propaganda und Fakten unterscheiden. Ähnliches gilt für die angeblich radikalisierende Wirkung von Algorithmen. Viele "Skandale" (Cambridge Analytica, russische Trolle, Radikalisierungsmaschine YouTube) verloren mit etwas Abstand einen Gutteil ihres Empörungspotentials: 603, 675, 690, 852, 893.

Das gilt auch in der aktuellen Situation. Natürlich ist es legitim, Einzelfälle zu thematisieren und zu problematisieren. Um Plattformen aber fundiert zu kritisieren, braucht es Daten und Studien. Und damit wären wir bei unserem Lieblingsthema: Transparenz. Als abschreckendes Beispiel dient mal wieder Twitter (Reuters):

Social media researchers have canceled, suspended or changed more than 100 studies about X, formerly Twitter, as a result of actions taken by Elon Musk that limit access to the social media platform, nearly a dozen interviews and a survey of planned projects show.


Social Media & Politik

Im kommenden Jahr stehen sowohl die US-Wahl als auch die Europawahl an. Politik und Medien rücken aus Sorge vor Wählermanipulation die Themen KI und Desinformationen zunehmend in den Fokus.


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