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2.10.2020 | Facebook-Gruppen: Raus aus der Schmuddelecke, Facebooks Messenger-Pläne, RIP Farmville

2.10.2020 | Facebook-Gruppen: Raus aus der Schmuddelecke, Facebooks Messenger-Pläne, RIP Farmville

Facebook-Gruppen: Raus aus der Schmuddelecke

Was ist

Facebook hat eine Reihe neuer Features für Facebook-Gruppen angekündigt. Einige sind dafür gedacht, Admins das Leben zu erleichtern. Andere sind dafür da, Gruppen-Nutzerïnnen untereinander ins Gespräch zu bringen. Die entscheidenen Neuerungen dienen aber vor allem Facebook selbst. Das Ziel: Gruppen aus der Schmuddelecke, sich selbst aus der Schusslinie holen.

Warum ist das interessant?

Gruppen sind für Facebook ein zentraler Baustein (CNBC), um weiter relevant zu bleiben. Mit Erfolg: Facebook meldet, dass 1,8 Milliarden Menschen jeden Monat in Facebook-Gruppen aktiv sind. Allein 70 Millionen engagieren sich als Gruppen-Admins.

Facebook-Gruppen sind für viele Userïnnen mittlerweile die bessere Alternative zum News Feed. Die Gründe dafür sind vielfältig. Unstrittig ist, dass Gruppen Facebook vor enorme Herausforderungen stellen: viel zu häufig sind sie Keimzelle von Verschwörungstheoretikern, Faschisten und anderen Unsympathen. Diese Auswahl aktueller Artikel zeigt, wo die Probleme liegen:

Facebook is cracking down on groups that give health advice and promote violence

Facebook has removed more than 6,500 militia groups and pages

Facebook suspends environmental groups despite vow to fight misinformation

Facebook Groups Sent Armed Vigilantes to Kenosha. Your Polling Place Could Be Next.

Facebook says it will crack down on QAnon and militia groups that could 'organize violence' as election day nears

Facebook still hosts boogaloo extremist groups, report finds

Fighting fire with fire

Die von Facebook vorgestellten Features sollen dabei helfen, die Probleme in den Griff zu kriegen. Das sagen sie so zwar nicht. Das hören wir aber so raus. Der Plan: Userïnnen mit neuen Perspektiven aus anderen Gruppen konfrontieren und Gruppen wieder salonfähig machen. Zitat:

Public groups are open communities for people to share content related to trends, hobbies and humor. They bring together people with common interests, but they can also introduce people to diverse perspectives on the topics they’re into from others with different backgrounds and experiences. To help more people find and connect with communities, we’re going to start testing new ways for people to discover conversations in Public groups on and off Facebook.

Drei Dinge will Facebook bei Gruppen grundsätzlich verändern

  1. Facebook wird Nutzerïnnen zu Themen, für die sie sich interessieren, ähnliche Diskussionen aus anderen öffentlichen Gruppen in den News Feed einspeisen. Dadurch könnten sie tiefer in ein Thema einsteigen und sehen, was andere zu sagen haben, so Facebook.
  2. Im Gruppen-Tab werden Inhalte von anderen öffentlichen Gruppen angezeigt – etwa die populärsten Posts.
  3. Facebook wird Beiträge und Diskussionen aus öffentlichen Gruppen für Suchmaschinen auffindbar machen.

Die drei Vorhaben zielen in unseren Augen vor allem darauf ab, Menschen aus ihren (häufig auch) selbstgewählten Echokammern zu befreien, die sprichwörtlichen Filterblasen zum Platzen zu bringen. Ob das gelingt, muss der Alltag zeigen. Vorerst handelt es sich bei diesen Neuerungen nur um Tests, die in den kommenden Monaten Stück für Stück ausgerollt werden. Bemerkenswert sind diese drei Ankündigungen in jedem Fall.

Neue Features zur Verwaltung von Gruppen

Neue Features zum Unterhalten von Gruppen

Be smart

Facebook sieht sich seit Jahren dem Vorwurf ausgesetzt, als Verstärker für Hass, Spaltung und Gewalt zu fungieren. Das Unternehmen wird für die Entstehung von Filterblasen und Echokammern verantwortlich gemacht. Joe Biden nennt Facebook „the nation’s foremost propagator of disinformation“. Dass Facebook nun einige Wochen vor der Wahl ankündigt, Menschen künftig neue Perspektiven aufzeigen zu wollen, ist ein interessanter plot twist. Hoffen wir, dass es dann nicht bereits zu spät ist.


Facebooks Messenger-Pläne

Was ist:

Seit Januar 2019 ist bekannt (Briefing 519), dass Facebook plant, die hauseigenen Messaging-Apps (Instagram Direct, WhatsApp und Messenger) miteinander zu verzahnen. Jetzt hat Facebook die erste Hürde genommen und die Integration des Facebook Messenger mit Instagram abgeschlossen.

Warum ist das interessant?

Warum macht Facebook das?

Wie die Integration funktioniert

Be smart

Instagram Direct wird bislang vor allem viel von Kids genutzt. Durch die Verzahnung mit Messenger und perspektisch auch mit WhatsApp schlägt Facebook nicht nur Apple ein Schnippchen sondern vor allem Facebooks anderem großen Konkurrenten: Snapchat. Aber vielleicht ist das am Ende auch gar kein Thema und Team Weißes Gespenst ist eh ganz froh, wenn es unter sich bleiben kann. Garantiert ein Thema wird hingegen die Frage, ob Facebook zerschlagen werden soll oder nicht: das Thema läuft im Wahlkampf gerade heiß (WSJ).

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Schon einmal im Briefing davon gehört


Neue Features bei den Plattformen

Reddit

Twitch


One more thing


Header-Foto von Clay Banks bei Unsplash