Salut! Heute im Briefing: Der internationale Aufschrei #MeToo, Facebooks neuer News Feed und eine Statistik, die aufzeigt, welches soziale Netzwerk US-Teens präferieren – Spoiler: Twitter ist es nicht. Merci, Martin

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#MeToo

Weltweit erzählen Frauen derzeit öffentlich von sexueller Belästigung und Übergriffen. Ausgangspunkt waren die Veröffentlichungen rund um den Hollywood-Produzenten Weinstein, der über Jahre Frauen sexuell belästigt haben soll. Die Schauspielerin Alyssa Milano nahm die Nachrichten zum Anlass, Betroffene aufzufordern, ebenfalls öffentlich von sexuellen Übergriffen zu berichten. Das Hashtag „MeToo“ wurde bislang bereits allein auf Twitter über eine Million mal verwendet.

Gab es das in Deutschland nicht auch schon einmal?
In Deutschland erlebten wir 2013 mit dem Hashtag „Aufschrei“ eine sehr ähnliche Debatte. Auch hier berichteten Frauen von sexueller Gewalt und ihren Erfahrungen mit alltäglichem Sexismus. Der Grimme-Online-ausgezeichnete Hashtag „Aufschrei“ gilt als erstes großes Thema, das von den sozialen Medien den Sprung in die Mainstream-Medien schaffte und zu einer breiten Diskussion in der Öffentlichkeit führte.

Das ist doch gut. Oder nicht?

Auf jeden Fall ist es gut, wenn Schweigen gebrochen wird und sich Betroffene ermutigt fühlen, über ihre schrecklichen Erfahrungen öffentlich zu sprechen. Allerdings befürchten Wissenschaftler auf einer Meta-Ebene, dass es zu einer gewissen Ritualisierung von Empörung kommen könnte. Das würde schließlich zu einer Abwertung des eigentlichen Anliegens führen.

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Entdecker-Feed

Facebook hat nun offiziell für alle Nutzer einen alternativen News Feed eingeführt. Einigen Nutzern dürfte der Entdecker-Feed in den vergangenen Wochen in der Mobile-App bereits begegnet sein. Jetzt wird der neue Feed für alle ausgerollt. Der Entdecker-Feed zeigt den Nutzern die beliebtesten Beiträge auf Facebook an – etwas unabhängiger von den eigenen Präferenzen, respektive der eigenen Filterblase.Wie finde ich den Entdecker-Feed?

In der Desktop-Version findest du den Entdecker-Feed auf der linken Seite in der Rubrik „Entdecken“ – also an der Stelle, wo auch die Gruppen und die Veranstaltungen gelistet werden. In der App musst du auf das Burger-Menü unten rechts klicken und dann ebenfalls zur Rubrik „Entdecken“ runterscrollen – dort befindet sich der neue Entdecker-Feed.

Warum macht Facebook das?

Neben der Einführung der Stories auf Facebook, dem Fokus auf Videos, der Konzentration auf Gruppen, dem Launch von Facebook Watch, den Innovationen im Bereich VR und dem Market Place bietet Facebook seinen Nutzern nun mit dem Entdecker-Feed eine weitere Option, um noch mehr Zeit auf Facebook zu verbringen, respektive Inhalte zu entdecken und zu konsumieren – losgelöst vom ollen News Feed.Aber der News Feed ist doch das Herzstück!

Really? Ich wäre mir da nicht mehr so sicher. Die massive Fokussierung auf den News Feed ist letztlich der Grund für all die Sorgen, die Facebook seit Monaten auf Trab halten. Fake News, Filterblasen, Targeting – alles Dinge, die nur deshalb in dieser Form existieren und außer Kontrolle geraten konnten, weil Facebook den News Feed zum zentralen Erlebnis auserchoren hat. Über Jahre ging das gut, führte zu unglaublichem Engagement und märchenhaften Gewinnen. 2017 könnte imho der Turning-Point für den News Feed sein.

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Trends

US-Teens haben eine klare Präferenz, wenn es um das beliebteste soziale Netzwerk geht: Satte 47 Prozent favorisieren Snapchat, nur schlappe 9 Prozent sprechen sich für Facebook aus. Stimmt es also doch, dass Facebook weiter an Bedeutung verliert in der jüngeren Generation? Gut möglich. Facebook jedenfalls experimentiert passend zu dieser Umfrage mit „disappearing status updates“ – Hallo Snapchat!

Wo wir gerade über Snapchat reden:Eurosport möchte 2018 gern Olympia-Inhalte auf Snapchat teilen. Dafür wird Discovery extra für Discover ein eigenes Eurosport-Redaktionsteam aufbauen und vor allem Berichte über Trendsportarten lancieren.

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Marketing

WhatsApp führt Live-Location-Sharing ein. Nutzer können mithilfe des Features anderen WhatsApp-Kontakten ihre Location anzeigen lassen. Wenn sich etwa drei Freunde verabreden wollen, kann man nach Möglichkeit super easy die Kneipe anpeilen, die für alle gut erreichbar ist. Oder so. Vor allem aber ergeben sich aus der Möglichkeit, seinen Standort live mitteilen zu können, spannende Geschäftsmöglichkeiten. So könnten Läden zum Beispiel Nutzer mit Coupons und Rabatten anlocken, wenn sie sich zufällig gerade in der Nähe aufhalten… C.R.E.A.M

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Rea Eldem ist 27 Jahre alt. 2007 ist sie Facebook beigetreten. In der Anfangszeit posten sie und ihre Freunde so ziemlich alles, wofür sie sich später schämt: Party-Pics, öffentliche Nachfragen zu sexuellen Aktivitäten und mehr. Das Problem: Sie kann nur das löschen, was sie selbst in die Welt geblasen hat. Die Fotos und Kommentare von Freunden, Bekannten und Dritten kriegt sie nur sehr viel schwieriger (bis gar nicht) wieder eingefangen. Ein taz-Artikel über Ohnmacht und das ewige Gedächtnis von Facebook.

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Tipps, Tricks und Apps

Buffer hat einen wirklich langen Artikel – Lesezeit 19 Minuten – darüber verfasst, wie der Facebook News Feed (wohl) funktioniert.Vieles davon dürfte den meisten Lesern bereits bekannt sein, aber ein solcher Überblick ist garantiert einen Bookmark wert und erleichtert die nächste Präsi auf der Arbeit.