US-Wahl 2020: Schaut nicht nur auf Facebook
Was ist
In knapp zwei Monaten wird in den USA gewählt. Ein wichtiger Teil des Wahlkampfs findet online statt: Sowohl Donald Trump als auch Joe Biden pumpen Hunderte Millionen Dollar in digitale Werbung. Der Fokus liegt bislang vor allem auf Facebook – in den meisten großen Medien, aber auch in diesem Briefing.
Doch es gibt mindestens ein halbes Dutzend Plattformen und Apps, die in bestimmten Altersgruppen relevanter sind und gerade bei Erstwählerïnnen eine deutlich größere Rolle spielen dürften als Facebook. Wir empfehlen in dieser Ausgabe zwei aktuelle Artikel, die ein Schlaglicht auf YouTube und das Videospiel Animal Crossing werfen.
Trump hängt Biden auf YouTube ab
- YouTube könnte sich als Trumps "Geheimwaffe" erweisen, analysiert Alex Thompson (Politico).
- Vor vier Jahren setzte Trump auf personalisierte Facebook-Werbung, jetzt wettet er auf YouTube.
- Die Trump-Kampagne reduziert das Budget für klassische TV-Werbung (ABC) und investiert groß in YouTube-Anzeigen.
- Mit 65 Millionen Dollar steckte Trump rund doppelt so viel Geld in Google-Werbung wie Biden, mit dem Großteil des Geldes kaufte sein Team YouTube-Anzeigen. Im gesamten Wahlkampf 2016 gab Trump lediglich 10 Millionen Dollar für YouTube-Werbung aus.
- Außerdem produziert die Kampagne massiv eigenen Content: knapp 900 Videos allein im August, rund neunmal so viele wie Biden.
- "The name of the game with algorithms is to flood the zones", sagt Eric Wilson, ein Digitalstratege der Republikaner. "The Trump campaign is putting on a master class in advertising according to algorithms — it just rewards the side that will produce more content."
- Für die 18-29-jährigen US-Amerikanerïnnen ist YouTube die wichtigste Plattform, 91 Prozent der jungen Erwachsenen (Pew) schauen dort Videos an oder laden selbst Inhalte hoch.
- 2016 hatte Trump auf Facebook noch einen Vorteil, weil sein Kampagnenchef Brad Parscale das Ad-Game meisterhaft spielte und Hillary Clinton dort weniger präsent war.
- Mittlerweile haben die Demokraten dort aufgeholt, zudem hat Facebook auf den öffentlichen Druck reagiert und den wilden Werbewesten zumindest ein bisschen gezähmt.
- Auf YouTube scheinen die Republikaner auf eine andere Strategie zu setzen als die Demokraten: Während Biden seine Reden am Stück hochlädt, wird fast jeder von Trumps öffentlichen Auftritten in mundgerechte Häppchen zerlegt – aus seiner Nominierungsrede wurden 28 einzelne Clips.
- Interessant ist auch das Timing: In den vier Tagen, in denen die Demokraten Biden auf ihrem Nominierungsparteitag offiziell zum Kandidaten kürten, steckte Trump Millionen in YouTube-Werbung und dominierte damit die Startseite der Plattform.
- Bereits im Februar schrieb ich, dass sich Trump "den wohl wichtigsten digitalen Werbeplatz der Welt" (SZ) gesichert habe: Mehr als acht Monate vor dem Wahltermin kaufte die Trump-Kampagne offenbar die sogenannte Masthead-Werbefläche auf der YouTube-Homepage für die Tage vor der Stimmabgabe.
- Die Demokraten, die Politico zitiert, geben sich trotzdem recht entspannt. Die meisten Strategïnnen, die für Biden arbeiten, halten Trumps massives Investment in YouTube für Aktionismus.
- Biden und Kamala Harris verteilen ihre Aktivitäten auf mehrere Plattformen und bespielen Instagram intensiv und subversiv: Harris hatte etwa einen Cameo-Auftritt in einem Battle zweier R&B-Stars (CNN), Biden Kampagne übernahm den Account @VoteJoe (The Verge), den ein 15-Jähriger aufgebaut und groß gemacht hatte.
Biden kapert das Videospiel Animal Crossing
- Eike Kühl beschreibt, wie Biden die Aufbausimulation Animal Crossing für seinen Wahlkampf nutzt (Zeit Online).
- Das Spiel ist die Definition von harmlos: Es gibt keine Bedrohungen, keinen Zeitdruck, keine Gegner – und eigentlich auch keine Politik.
- Das will die Biden-Kampagne ändern: Spielerïnnen können virtuelle Wahlkampfschilder auf ihren Inseln aufstellen und sich zum "Team Joe" bekennen.
- Sein Kontrahent macht sich darüber lustig: Trump trete "in der echten Welt, vor echten Amerikanern" auf, betonen seine Unterstützer.
- Der Spott könnte sich als überheblich herausstellen: Games sind für viele Menschen mehr als virtueller Eskapismus, sondern ein wichtiger Teil ihres Alltags. Sie treffen ihre Freunde und diskutieren in In-Game-Chats alle möglichen Themen – auch politische.
- Auch Alexandria Ocasio-Cortez setzte Animal Crossing bereits für politische Zwecke ein, ebenso Aktivistïnnen in Hong Kong (Reuters) und die Black-Lives-Matter-Bewegung (Guardian).
- "Ein Wahlkampfschild für den virtuellen Vorgarten anzubieten ist nichts anderes, als 'Vote-for-Joe"-Aufkleber per Post zu verschicken', bilanziert Eike. "Politik findet dort statt, wo die Menschen sind. Und das ist eben nicht mehr nur die Straße oder der Küchentisch. Sondern auch auf der Trauminsel auf der Spielkonsole."
Und was ist mit Facebook?
Es gibt gute Gründe, warum Facebook derart im Fokus steht:
- Facebook ist immer noch die größte und bekannteste Plattform und bietet den beiden Kandidaten und Parteien die wohl umfangreichsten Möglichkeiten, personalisierte Anzeigen zu schalten.
- Die Aufmerksamkeit erklärt sich auch aus der Vergangenheit: 2016 stand Facebook zurecht in der Kritik, weil russische Desinformationskampagnen Millionen Nutzerïnnen erreichten und Mark Zuckerberg die Idee, dass bewusst gestreute Falschnachrichten die Wahl beeinflusst haben könnten, als "crazy" abtat – eine Aussage, die ihm wohl noch viele Jahre lang unter die Nase gerieben werden wird.
- Zudem haben sich andere Unternehmen wie Twitter, TikTok, LinkedIn und Spotify entschieden, politische Werbung komplett zu verbannen.
Mark Zuckerberg kontrolliert nicht nur Facebook, sondern auch Instagram und WhatsApp. Er ist der wohl mächtigste, nicht gewählte Mensch der Welt. Selbst wenn man der Meinung ist, dass Zuckerberg diesen Einfluss gewissenhaft und für die richtigen Zwecke einsetzt, kann man seine Machtfülle kritisch sehen.
"Facebook had grown too big, and its users too complacent, for democracy", schrieb Max Read bereits 2017 (NY Magazine). "Facebook is too big for democracy", wiederholt nun Charlie Warzel (NYT).
Wir gehen da nur eingeschränkt mit. Die schiere Größe mag ein Problem sein, aber sie ist mit Sicherheit nicht das einzige und nicht das wichtigste. Klar ist aber: Wenn die US-Wahl 2020 nicht ähnlich enden soll wie vor vier Jahren (und damit meinen wir nicht das Ergebnis, sondern den Prozess, also Manipulationsversuche, Desinformationskampagnen und Falschbehauptungen, die Millionen Menschen erreichen), muss Facebook eine noch aktivere Rolle einnehmen. Einen Teil dieser Vorschläge und Forderungen von Faktenprüferïnnen (Poynter) umzusetzen, wäre ein guter Anfang.
Be smart
Selbst die vehementesten Verteidigerïnnen von Facebook müssen zugeben, dass die Plattform eine Menge Risiken und Nebenwirkungen mit sich gebracht hat – für die zum Teil auch Facebook selbst verantwortlich ist.
Zuckerberg scheint das anders zu sehen. Auf die Frage, was er anders machen würde, könnte er Facebook nochmal neu gründen, sagt er in einem Interview mit HBO (Axios):
"I just wish that I'd spent more time earlier on communicating about what our principles are and what we stand for — you know, things like free expression and voice and that we're going to defend those."
Uns fallen da noch so ein paar weitere Dinge ein, die Facebook 2.0 tun könnte, um seiner Verantwortung von Anfang an gerecht zu werden. Also so ein paar Dutzend.
Social Media & Politik
Fairness, Gleichheit, Instagram
- Instagram gründet ein "Equity-Team" (Facebook-Newsroom), das möglichen Bias in der Produktentwicklung erkennen und sicherstellen soll, dass Minderheiten nicht benachteiligt werden.
- "More than ever, people are turning to the platform to raise awareness for the racial, civic and social causes they care about", schreibt Instagram-Chef Adam Mosseri. "We have a responsibility to look at what we build and how we build".
- Unter anderem soll die neue Abteilung mit dem Team für Responsible AI zusammenarbeiten, um zu verhindern, dass Algorithmen bestimmte Nutzergruppen diskriminieren.
- Außerdem sucht Instagram einen Director of Diversity and Inclusion (Facebook), der sich für mehr Diversität bei Instagrams Angestellten einsetzen soll.
- Legt man Facebooks Diversity-Report zugrunde, ist das überfällig: Konzernweit sind weniger als vier Prozent der Beschäftigten schwarz, bei den Entwicklerïnnen beträgt der Anteil nur 1,7 Prozent.
TikTok läuft die Zeit davon
- Die Uhr tickt zu schnell für TikTok: Es sieht so aus, als werde ByteDance die Deadline reißen (Bloomberg), die Donald Trump dem Unternehmen gesetzt hatte.
- Nicht namentlich genannte Quellen sagen, ByteDance werde es nicht schaffen, den Verkauf des US-Geschäfts von TikTok bis zum 20. September zu finalisieren.
- Offenbar sind noch zu viele rechtliche und regulatorische Fragen offen, um alle Details mit den beiden aussichtsreichsten Bietern Microsoft und Oracle zu klären.
- Bislang ist unklar (Axios), was geschieht, wenn die Frist verstreicht. Es gibt noch eine weitere Deadline Mitte November, außerdem hat TikTok gegen Trumps Executive Order geklagt.
- Angeblich laufen derzeit auch Gespräche (Bloomberg), die zum Ziel haben, einen Komplettverkauf zu verhindern. Stattdessen soll ByteDance eine Umstrukturierung anstreben und einen US-Partner mit an Bord holen wollen.
- Ob Trump einer solche Vereinbarung zustimmt und dann von einem Verbot absieht, ist fraglich.
Irische Datenschutzbehörde erhöht Druck auf Facebook
- Im Juli hatte der Europäische Gerichtshof den "Privacy Shield" gekippt, der den Transfer von Daten europäischer Nutzerïnnen in die USA legalisierte (mehr dazu in Ausgabe #656).
- Facebook machte trotzdem weiter. Es sah die Praxis durch die sogenannten Standardvertragsklauseln abgesichert.
- Doch die zuständige irische Datenschutzbehörde hatte dem Konzern bereits im August erklärt (Politico), dass dieses Vorgehen rechtswidrig ist.
- Nun gibt Nick Clegg selbst zu, dass Facebook nach Einschätzung der Datenschutzbehörde die Rechtsgrundlage fehlt (Facebook-Newsroom), um weiter Daten in die USA zu übermitteln.
- Facebook will auf eine endgültige Anordnung warten, was noch mehrere Monate dauern könnte. Bis dahin setzt das Unternehmen weiter auf Standardvertragsklauseln.
- Womöglich bessern auch die EU und die USA den Privacy Shield nach, sodass das Abkommen den Vorgaben der Luxemburger Richterïnnen entspricht.
- Die NGO noyb des Juristen Max Schrems ist skeptisch, dass die irische Datenschutzbehörde Facebooks Datentransfers stoppen kann. "Wir haben aber leider den Eindruck, dass das Vorgehen der DPC nur sehr halbherzig ist und wieder nur einen Teil des Problems aufgreift", sagt Schrems (noyb).
- Demnach fokussiere sich die Behörde ausschließlich auf die Standardvertragsklauseln, während Facebook bereits mit einer weiteren Rechtsgrundlage gemäß Artikel 49 DSGVO argumentiere. Schrems vermutet, dass "die angebliche Anordnung gegen Facebook ein weiterer Schritt ist, der das Problem absichtlich nicht lösen wird."
Wird Facebook wirklich von rechten Medien und Influencerïnnen dominiert?
- New-York-Times-Reporter Kevin Roose sammelt seit Jahren mit Hilfe des Facebook-Tools Crowdtangle Daten, die zeigen, dass rechte und rechtsradikale Seiten überdurchschnittlich viel Interaktionen auf Facebook sammeln.
- Ende August veröffentlichte er einen Text (NYT), in dem er das Ausmaß dieses rechten Parallaleuniversums skizzierte.
- Rebecca Heilweil ist den Vorwürfen nachgegangen und zeichnet ein differenzierteres Bild (Vox).
- Crowdtangle spuckt nur Interaktionen aus, die aber keinen unmittelbaren Rückschluss zulassen, wie viele Menschen bestimmte Inhalte sehen und welche Beiträge von Facebooks Algorithmen gepusht werden.
- Im Juli hatte bereits John Hegemann, Facebooks Produktverantwortlicher für den Newsfeed, die Aussagen von Roose als verkürzt kritisiert (Twitter) – dessen Vorgehen sei zwar formal korrekt, die Daten von Crowdtangle aber ungeeignet, um daraus allgemeine Rückschlüsse zu ziehen.
- Heilweils Analyse gibt einen guten Überblick und führt zu einer entscheidenden Frage: Wenn Facebook unzufrieden damit ist, dass Journalistïnnen und Forscherïnnen mit unzureichenden Datengrundlagen arbeiten – warum stellt es dann keine besseren Daten zu Verfügung?
- Solange Facebook eine Blackbox für Medien und Wissenschaft bleibt, kann niemand wissen, ob Zuckerberg die Wahrheit sagt, wenn er behauptet (Axios), es sei "schlicht falsch", Facebook als konservative Echokammer zu bezeichnen.
Christine Lambrecht lobt NetzDG
- Das Justizministerium hat das umstrittene NetzDG überprüfen lassen. Der Evaluierungsbericht (BMJV) stellt dem Gesetz ein gutes Zeugnis aus.
- "Wir sehen deutliche Verbesserungen beim Umgang der sozialen Netzwerke mit Nutzerbeschwerden über strafbare Inhalte", sagte Bundesjustizministerin Christine Lambrecht bei der Vorstellung. "Gleichzeitig haben wir keine Anhaltspunkte für unerwünschte Nebenwirkungen wie Overblocking."
- Wir haben den 49-seitigen Bericht noch nicht gelesen und verweisen vorerst auf unsere Analysen in den Ausgabe #628 und #656 sowie den Artikel von Tomas Rudl (Netzpolitik), der ein bisschen Hintergrund zum NetzDG liefert.
Das Dilemma mit den sozialen Medien
Was ist
Seit Mittwoch ist die Netflix-Doku „Das Dilemma mit den sozialen Medien“ verfügbar. Der Film geht der Frage nach, wie soziale Medien die Welt verändern – und vor allem zu welchem Preis: Einsamkeit, Entfremdung, Polarisierung, Wahlfälschung und die Zunahme an Populismus sind nur einige der Probleme dieser Welt, für die Facebook, YouTube und Co verantwortlich gemacht werden.
Lohnt sich der Film?
- Der Film zeichnet ein ziemlich düsteres Bild. Es gibt kaum einen Missstand, für den soziale Medien nicht verantwortlich sein sollen. Das wirkt auf den ersten Blick ziemlich übertrieben.
- Bei genauerer Betrachtung ist diese Herangehensweise aber durchaus legitim: Erstens sind die Unternehmen selbst wahnsinnig gut darin, zu erzählen, was für ein Glücksfall es ist, dass es sie gibt. Das muss keine Doku leisten. Zweitens ist es wichtig, möglichst vielen Menschen vor Augen zu führen, wie Social Media funktioniert. Eine der Kernaussagen der Doku „Wenn das Produkt kostenlos ist, bist du das Produkt“ mag arg verkürzt sein, ist im Kern aber richtig. Es gilt, das Geschäftsmodell der sozialen Medien möglichst vielen Menschen nahe zu bringen. Das könnte die Doku leisten.
Wie ist die Doku aufgebaut?
- Zunächst einmal fällt auf, dass Interviews mit fiktiven Szenen gemischt werden. Es handelt sich also streng genommen um eine Dokufiktion.
- Auf der einen Seite gibt es also wirklich starke Interviews – etwa mit Tristan Harris, der mit seiner Präsentation bei Google (Slideshare) und der von ihm maßgeblich geprägten Time-Well-Spent-Bewegung (Wikipedia) vieles ins Rolle brachte, oder mit Bailey Richardson, eine von Instagrams 13 ersten Mitarbeiterïnnen, die bereits seit einiger Zeit die App von ihrem Smartphone gelöscht (Washington Post). Natürlich dürfen auch das lebende Tech-Orakel Jaron Lanier und der „Erinder“ des Like-Button Justin Rosenstein nicht fehlen.
- Auf der anderen Seite gibt es die fiktionalen Momente, die den Zuschauer einerseits gut in seiner eigenen Lebenssituation abholen (Eine Woche ohne Smartphone? Kein Problem 😱 ) und andererseits zeigen, wie es im Maschinenraum der Social-Media-Angebote aussieht.
Wo greift die Doku zu kurz?
- Grundsätzlich wirkt es so, als hätten sich die Interviewpartner ihre fettesten Punchlines zurechtgelegt und diese dann abgefeuert. Es fehlt den Aussagen häufig an Grautönen. Wenn eine Ärztin in der Doku erklärt, Social Media sei eine Droge, dann mag das nach 35 Seiten Einordnung ein durchaus akzeptabler Vergleich sein. Als nackte Aussage bleibt es arg holzschnittartig.
- Zudem widmet sich die Doku zu wenig den handelnden Personen: die Unternehmen sind stark von ihrem Führungspersonal geprägt. Um zu verstehen, wie die Unternehmen funktionieren, ist es extrem wichtig, die Motive der handelnden Figuren zu verstehen.
- Last but not least werden viel zu wenig Lösungsvorschläge präsentiert. Mehr Regulierung, Zerschlagung, von innen reformieren – alles Dinge, die schon seit Jahren im Raum stehen. Da hätten wir uns mehr erwartet.
Be smart
Der Film mag für Experten vieles wiederholen, was bereits bekannt ist. Für die normalen Nutzerïnnen aber ist der Film ein wirklich guter Primer, um sich mit dem Dilemma der sozialen Medien auseinanderzusetzen: das Geschäftsinteresse besteht in erster Linie darin, die Menschen so lange wie möglich vor die Bildschirme zu bekommen, denn nur dann lassen sich die Umsätze steigern. Kollateralschäden werden dabei wissentlich in Kauf genommen. Wir halten es an dieser Stelle mit Tristan Harris:
"Die Aufmerksamkeit des Menschen auszubeuten, ist des Menschen nicht würdig."
Neue Features bei den Plattformen
- Facebook Campus: Wie bereits in Ausgabe #646 berichtet, hat Facebook klammheimlich daran gearbeitet, sich selbst zu klonen. Das Ergebnis: Ein spezielles Angebot für Studierende in den USA, um sich mit Freunden und Bekannten an Universitäten zu vernetzen. 🤯
- Auto-Cross-Posting: Facebook testet das automatische Crossposten von Instagram-Stories zu Facebook (The Next Web).
TikTok
- Stitch: TikTok beweist einmal mehr, dass sie derzeit zu den innovativsten Angeboten gehören. Mit Stitch können einzelne Elemente eines Videos von Dritten übernommen und kreativ weiterverarbeitet werden. Rein technisch gesehen erstmal: Wow!
Header-Foto von Martin Suker bei Unsplash
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