Zur Rolle der Plattformen

  • Hat TikTok der AfD geholfen, dass die Partei ihr Ergebnis verdoppeln konnte? Hat die Linke vor allem deshalb so viele Wählerïnnen hinzugewinnen können, weil ihr Social-Media-Game so stark war? Hat Elon Musk derart an den Algorithmen bei X geschraubt, dass die AfD nun zweitstärkste Kraft im Land ist? Vermutlich ja, ja und ja. Aber eben auch nur vermutlich.
  • Es gibt derzeit keine ausreichende Datenlage, um einen direkten Zusammenhang zwischen Social-Media-Präsenz und Wahlverhalten zu beweisen. Auch wenn gedanklich der Schluss sehr nahe liegt, möchten wir an dieser Stelle einmal mehr darauf hinweisen, dass es keine Studie gibt, die einen direkten Zusammenhang zwischen Social-Media-Konsum und Wahlentscheidung wissenschaftlich, valide belegen könnte.
  • In aller Regel sind bei den Studien die Stichproben zu klein. Bei der vielfach geteilten „Studie“ von Global Witness sind es gerade einmal 9 Accounts (PDF).
  • Zudem hat das Erstellen von Accounts zu Testzwecken zumeist so gut wie nichts mit der realen Nutzungserfahrung der Userïnnen zu tun.
  • Um festzustellen, ob es wirklich einen Bias der Plattformen gibt, brauche es laut Jakob Ohme, Head of Research beim Weizenbaum Institute, u.a. Langzeitanalysen einzelner Nutzerïnnen in Verbindung mit der Popularität von Inhalten.

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