Was ist

Vergangene Woche ist in den USA "Careless People" erschienen und dominiert seitdem die Bestseller-Listen. Das liegt auch am Inhalt: Die ehemalige Facebook-Angestellte Sarah Wynn-Williams rechnet gnadenlos mit dem Konzern und seinem Führungspersonal ab.

Mindestens genauso wichtig für den Erfolg dürfte Metas Reaktion gewesen sein. Bereits eine Woche vor der Veröffentlichung versuchte die PR-Abteilung, die Autorin zu diskreditieren und ihre Vorwürfe als haltlos darzustellen. Je näher der Erscheinungstermin rückte, desto nervöser wurde Meta. Man erkundigte sich auffällig unauffällig bei Medien, ob eine Rezension geplant sei, und reichte einen Eilantrag bei einem Schiedsgericht ein, um Wynn-Williams zum Schweigen zu bringen.

Es kam, wie es jedes Mal kommt, wenn ein Konzern es darauf anlegt, kritische Berichterstattung zu verhindern: Die Kampagne steigert das öffentliche Interesse, der Einschüchterungsversuch wird zum Eigentor. Neben dem ursprünglichen Anlass – in diesem Fall: dem Buch – gibt es plötzlich einen zweiten Grund, das Thema aufzugreifen. Und wenn die rigorose Reaktion dann auch noch ausgerechnet von Meta kommt, das sonst gar nicht genug von Redefreiheit bekommen kann, schreiben sich die Artikel und spöttischen Social-Media-Kommentare fast von selbst.

Wir haben das Buch gelesen, fassen die zentralen Vorwürfe zusammen und ordnen sie ein. Danach betrachten wir Metas Reaktion und erklären, warum wir das Vorgehen für übertrieben bis peinlich halten.

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