Salut und herzlich Willkommen zur 451. Ausgabe des Social Media Watchblog Briefings. Ich habe mir erst einmal eine schöne Frühlings-Erkältung zugezogen und schicke das Briefing deshalb leider heute etwas verspätet raus. Seht`s mir nach und habt ein schönes Wochenende – vielen Dank für das Interesse, Martin & Team
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YouTubes Aufräumarbeiten
Was ist: YouTube hat Ideen skizziert, wie sie bei sich auf der Plattform aufräumen wollen.
Was müssen sie denn aufräumen? Im Zuge der öffentlichen Diskussion um die Auswirkungen von Social-Media-Plattformen auf die Gesellschaft, ging es in den letzten Monaten vornehmlich um Facebook und Twitter. Dabei passiert auf YouTube mindestens genau so viel Mist. Ein paar Beispiele:
- YouTube-Superstar Paul Logan macht sich über Selbstmordopfer lustig.
- YouTubes Algorithmen sind darauf programmiert, Zuschauern immer krassere Videos zu präsentieren.
- Weltbekannte Marken haben via automatisierten Prozessen im Umfeld von rechtsextremen Videos Werbung geschaltet.
- Verbrecher informieren sich auf YouTube, wie man Bomben bauen kann.
- Kranke Eltern monetarisieren YouTube-Videos, die so ekelhaft sind, dass man garantiert auf keins an dieser Stelle verlinken möchte.
Robert Kyncl, YouTube’s Chief Business Officer: We’ve gone from being a small village to being a city that requires proper infrastructure.
Be smart: Die Ausrede von YouTube, sie seien zu schnell zu groß geworden, ist imho eine billige Ausrede, schließlich gehört YouTube zu Alphabet/Google und hätte somit schon die ganzen letzten Jahre die Option gehabt, Milliarden in bessere Infrastruktur zu investieren. Das wollte man allem Anschein nach nicht. Von daher hält sich mein Mitleid mit YouTube in Grenzen.
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7 Tipps von der Deutschen Welle
Was ist: Beim internationalen Journalism Festival in Perugia hat die Deutsche Welle Einblicke in ihre Strategie gewährt, um auf Social erfolgreich zu agieren:
Das sind die Tipps
- Pay attention to dwell time and retention rates
- Don`t overproduce
- Grow your female audience
- What works in some countries doesn`t work in others
- It`s not about copying, but inspiring
- Don`t fret about algorithm changes
- Don`t hate on numbers
Esra Dogramaci, Senior Editor, Digital at DW: Things like views, reach, clicks and impressions may look impressive on aggregate but are very superficial. They aren’t actionable metrics — meaning we can’t really use them to feed into editorial or content strategy. Things to pay attention to are dwell time, retention rate and watch time. Look at how your content is consumed and shared.
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Hart umkämpft: die E-Privacy-Verordnung
Was ist: Während die neue EU-Datenschutzgrundverordnung ab Ende Mai gilt, wird um die sogenannten E-Privacy-Verordnung noch heiß gestritten. Mit harten Bandagen auf allen Seiten.
Worum geht es?
Künftig soll der Zugriff auf Kommunikationsdaten EU-einheitlich geregelt werden. Der Anwendungsbereich der Verordnung reicht dabei über das, was man sich gemeinhin unter Kommunikationsdaten vorstellt, weit hinaus. So soll die eprivacy-Verordnung nicht nur für die klassischen Verbindungsdaten beim Telefonieren oder SMS-Schreiben gelten. Auch Messengerdienste wie WhatsApp, Skype oder Facetime sollen jetzt einbezogen werden. Für solche Dienste sind nicht nur die Kommunikationsinhalte interessant, sondern gerade auch jene Informationen wer, wann, wo und wie lange mit wem kommuniziert. Deshalb sollen auch diese Daten nach der Neuregelung nur dann verarbeitet werden dürfen, wenn die Nutzer ihr Einverständnis gegeben haben.
Be smart: Zu diesen Kommunikationsdaten zählen aber vor allem auch die sogenannten Cookies, also jene Daten, die Nutzer „durchs Netz verfolgen“. Das große Thema bei der E-Privacy-Verordnung mit Blick auf den Datenschutz ist als Tracking – und da sich damit bekanntermaßen wahnsinnig gut Geld verdienen lässt, wird um die Verordnung extrem hart gerungen.
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Wie die russische Desinformationskampagne funktioniert
Was ist: Im Zuge der Ermittlungen rund um die versuchte Einflussnahme Russlands auf die US-Wahl ist viel von der sogenannten Internet Research Agency gesprochen worden. Vox hat nun ein Video produziert, das sehr gut erklärt, wie diese Form der Desinformationskampagne funktioniert hat.
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Schon mal gehört
Die Idee mit der Bevorzugung von Local News im News Feed der Facebook-Nutzer ist so eine Sache. Einer Studie zufolge ist nur etwa die Hälfte der News, die ein lokaler News-Sender produziert, auch wirklich lokal. Die andere Hälfte könnte eben auch von allen möglichen anderen Absendern stammen (die aber womöglich in der neuen FB-News-Feed-Logik weniger Reichweite bekommen.) Aber, wie haben wir gerade gelernt: Don`t fret about algorithm changes!
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Neues von Snapchat
Spectacles, die Zweite: Snap schmeisst die zweite Generation ihrer smarten Sonnenbrillen auf den Markt. Während der erste Versuch nicht sonderlich erfolgreich war, nimmt Snap nun einen zweiten Anlauf und versucht es mit etwas weniger auffälligen Modellen.
Snapchat weiter für unter 16-Jährige: Weil Snapchat bei unter 16-Jährigen keine ortsbezogenen Daten speichert, braucht die Firma allem Anschein nach nicht die Einverständniserklärung eines Erwachsenen, um den Auflagen der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung gerecht zu werden. Also anders als WhatsApp, das jetzt erst „ab 16“ ist…
Snapchat Snappables: Snapchat gibt Nutzern nun auch die Möglichkeit mit den berühmten Snapchat Lenses Spiele zu spielen. Das Zocken dieser sogenannten Snappables sieht natürlich etwas gagga aus, könnte aber durchaus Spaß machen.
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Lesetipps fürs Wochenende:
How likes went bad: Mit Zustimmung und Zuspruch – oder eben ihrer Verweigerung – ließ sich schon immer gutes Geld verdienen, argumentiert Matt Locke in diesem lesenswerten Medium-Artikel. Allerdings hätte Facebook und Co diese Idee ruiniert. Wie sich „das Like“ reparieren ließe: How Likes Went Bad
Orte, speziell für Instagram: In der Dream Machine kreuzen sich Instagram, Werbewelt und der Wunsch von unendlicher Einzigartigkeit. Was die Dream Machine genau ist? Keine Ahnung! Es gibt neun Räume, die nur dafür gebaut wurden, um darin Instagram-Fotos zu knipsen. Kunst. Aber Hallo!
Masterarbeit zu Pegida: Sebastian Meineck, Journalist bei Motherboard / Vice, hat in seiner Masterarbeit das Zusammenspiel von Pegida und traditionellen Medienunternehmen untersucht – sehr lesenswert: Pegida liebt die Lügenpresse.
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Apps, Tricks und Websites
The Field Guide to Security Training in the Newsroom: In einem sehr umfangreichen Dokument haben BuzzFeed und OpenNews dargelegt, wie sich die Sicherheit hinsichtlich digitaler Kommunikation in einem Newsroom gewährleisten lässt. Definitiv ein Bookmark wert!
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