Salut und herzlich Willkommen zur 456. Ausgabe des Social Media Watchblog Briefings! Ich habe anlässlich der Einführung der neuen Datenschutzgrundverordnung einmal aufgeschrieben, wie es um das Tracking auf meiner Website und bei meinem Newsletter bestellt ist – hier ist der Blogpost dazu. Ansonsten freue ich mich über die stetig steigenden Abonnenten-Zahlen und möchte mich bedanken für die zahlreichen Empfehlungen! Viel Vergnügen mit dem Briefing und ein angenehmes Wochenende, Martin & Team

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Facebooks Bemühungen, die Integrität von Wahlen zu sichern

Was ist: Facebook hat eine neue Partnerschaft bekannt gegeben, die darauf abzielt, die Integrität von Wahlen sicherzustellen.

Was genau plant Facebook? In Zusammenarbeit mit dem Atlantic Council, einer Denkfabrik aus Washington, die sich der „konstruktiven Führung und Engagement in internationalen Angelegenheiten“ verschrieben hat, versucht Facebook sich den Themen Desinformationen – gerade im Hinblick auf Wahlen – mit Tools und Insights aus dem eigenen Haus zu widmen. Hier ist die offizielle Stellungnahme des Atlantic Council.

Gut zu wissen: Das Blog des Digital Forensic Research Lab, das zum Atlantic Council gehört, lese ich seit Monaten sehr intensiv, leistet es doch wertvolle Arbeit beim Aufspüren und Erklären von Desinformation auf Social Media und spart nicht mit Kritik an sozialen Netzwerken.

Warum macht Facebook das? Mark Zuckerberg hatte während der Anhörungen im Kongress und im Senat an mehreren Stellen beteuert, dass sie bei Facebook sehr genau verstanden hätten, wie wichtig es sei, dass ihre Plattform gerade bei Wahlen nicht als Instrument für Propaganda und Desinformations-Kampagnen missbraucht werden dürfe (wie es etwa in Indien durchaus der Fall ist). Die Zusammenarbeit mit dem Digital Forensic Research Lab ist von daher ein spannender Vorstoß, diesem Versprechen Rechnung zu tragen.

Be smart: Zwar versucht Facebook wie gerade beschrieben, demokratische Wahlen vor Propaganda Dritter zu schützen, jedoch sind sie sich selbst um die Einflussnahme auf Wahlen nicht zu schade: die ominöse „I voted“-Funktion wurde einem Bericht der sehr geschätzten Kollegin Adrienne Fichter zufolge bereits in 66 Ländern eingesetzt und soll nun auch in der Schweiz zum Einsatz kommen. Wie es um die Einflussnahme eben dieses Buttons bestellt ist, darüber ist von Facebook wenig zu erfahren…

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Neues von den Plattformen

Facebook

  • Journalismus-Stipendien von Facebook: Zum ersten Mal fördert Facebook in Deutschland Journalismus, bzw. die Weiterbildung von Journalisten. In Zusammenarbeit mit der Hamburg Media School sollen Journalisten in Sachen Fakt Checking und neuer Erzählformen fit gemacht werden. Bewerbungen für die 20 Plätze werden ab dem 15. Juni entgegengenommen. Hier gibt es weitere Infos dazu.

Youtube

  • Neues Streaming-Angebot: Um den Apple Musics und Spotifys dieser Welt Konkurrenz zu machen, startet YouTube ein neues Musik-Streaming-Angebot. YouTube Music kostet knapp 10 Dollar im Monat und steht ab dem 22. Mai zur Verfügung.

Twitter

  • Das Ende von Third-Party Twitter Clients? Drüben bei Daring Fireball macht sich John Gruber Gedanken darüber, ob wir wohl bald das endgültige Ende von Third-Party Twitter Clients wie Tweetbot oder Twitterific erleben könnten. Die Hinweise darauf würden sich verdichten.

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Lesetipps fürs Wochenende

  • Was ist eigentlich aus Facebooks Internet.org geworden? Vor knapp fünf Jahren hatte Mark Zuckerberg die Idee skizziert, möglichst alle Menschen auf der Welt mit Internet zu versorgen – und zwar nicht irgendwie, sondern mit Drohnen aus der Luft und Zugang zu ausgewählten Seiten, Facebook natürlich inbegriffen. Diese Idee wurde auf den Namen Internet.org getauft, was der ganzen Unternehmung einen NGO-mäßigen Anstrich verpassen sollte. Allerdings konnte sich Zuckerbergs Idee nie so richtig entfalten – aus durchaus guten Gründen. Dieser sehr ausführliche WIRED-Artikel erklärt, was aus Zuckerbergs Internet.org eigentlich geworden ist.
  • Facebook zerschlagen? Überstürzt. Jannis Brühl hat für die SZ den Wettbewerbsexperten Justus Haucap in Sachen Google und Facebook interviewt. In dem sehr lesenswerten Interview erklärt Haucap, warum Facebook und Google mächtiger sind als klassische Monopole und warum es trotzdem überstürzt wäre, sie jetzt zu zerschlagen.
  • Russlands Staatsfeind Nummer Eins: Die zweite Empfehlung des Schweizer Republik-Magazins in dieser Ausgabe beschäftigt sich mit Telegram-Gründer Pawel Durow. Wer ist der „russische Zuckerberg“, fragt Simone Brunner.

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One more thing

Der junge Schweizer Kollege Adam Keel hat sich im Rahmen seiner Abschlussarbeit für die Uni mit journalistischen Formaten auf dem Smartphone beschäftigt – allen voran mit Instagram Stories. Soweit eigentlich nichts besonderes, aber: Adam Keel hat begleitend eine Website (mobilejournalism.ch) gebaut, auf der er in gut aufbereiteten YouTube-Videos ziemlich munter erklärt, wie man selbst als Journalist entsprechende Formate bespielen kann. Richtig sehenswert.