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DIGITAL NEWS REPORT
Was ist: Das Reuters Institute und die University of Oxford geben alljährlich den Digital News Report heraus – hier das PDF. Der Report zeigt die wesentlichen Trends in den Bereichen Journalismus, Medien und Technologie auf. Erstellt wurde der Report auf Basis einer Befragung von 194 Menschen, die in Medienunternehmen (klassische und "digital born") in Führungspositionen arbeiten – also etwa als CEO, Chefredakteur oder Head of Digital.
Was sind die grundsätzlichen Trends? Fast die Hälfte der Befragten zeigt sich besorgt über die Macht und den Einfluss der großen Technologie-Unternehmen. Zugleich sind sie sich sicher, dass 2018 ein kritisches Jahr für Google, Apple, Facebook, Amazon, etc. werden wird – vor allem ihr Einfluss auf Politik und Gesellschaft würde dabei im Fokus stehen.
Was bedeutet das? Während die Plattformen sich verstärkt darüber im Klaren werden, welche Gefahr die Verbreitung von (fake) News auch für das eigene Geschäft mit sich bringt (etwaige Regulierung, weniger Anzeigen, schlechte Reputation, etc.), werden sich Publisher gleichermaßen überlegen, wie sie ihre Abhängigkeiten zu Facebook, Google und Co verkleinern können.
Die wichtigsten Trends im Überblick
- Das Publikum wird ent-anonymisiert – soll heißen: Publisher werden sich bemüht zeigen, echte loyale Beziehungen zum Publikum aufzubauen. Dabei wird einerseits das Thema Subscription eine große Rolle spielen. Andererseits werden Publisher versuchen, individueller auf die Bedürfnisse ihrer Nutzer einzugehen und mehr personalisierte Services anzubieten.
- Die schwierigste Herausforderung für die Befragten bestehe allerdings nicht im Kampf gegen Google und Co. Vielmehr sei es enorm schwierig, das eigene Unternehmen auf Wandel einzustellen und Mitarbeiter mitzunehmen.
- Das Thema Audio rückt in den Mittelpunkt. Fast 60 Prozent der Befragten bekunden, dass sie sich verstärkt dem Thema Podcast und sprachgesteuerten Geräten wie etwa Alexa oder Google Home widmen wollen.
- Fast Drei-Viertel wollen sich zudem mit dem Thema AI stärker auseinandersetzen – etwa hinsichtlich der Personalisierung von Angeboten und der Produktion von Inhalten.
Be smart: Wer hauptberuflich als Social Media Redakteur / Manager sein Geld verdient, sollte sich sehr genau anschauen, was da 2018 auf ihn zukommt und frühzeitig die Weichen stellen: es wird imho darum gehen, sich nicht so sehr als pure Reichweiten-Lieferanten zu verstehen, sondern vielmehr zu echten Community-Managern zu werden. Auch – und das ist der zweite wesentliche Punkt – sollte sich keiner weiter darauf spezialisieren, Texte á la „27 Tweets, die den Tatort perfekt zusammenfassen“ zu schreiben. AI wird das künftig schneller und besser besorgen.
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SNAPCHAT LEAK
Was ist: Ein geleaktes Dokument zeigt, wie es um die Beliebtheit, bzw. das Nutzungsverhalten von bestimmten Features von Snapchat bestellt ist.
Warum ist das interessant? Snapchat zeigt sich in aller Regel extrem verschlossen und bietet weder seinen Partnern noch eigenen Mitarbeitern Einblicke in Geschäftszahlen. Werbetreibende oder Discover-Partner (Publisher, etc.) wissen zwar durchaus, wie ihre eigene Inhalte performen, aber nicht wie es insgesamt um die Nutzung und die demografischen Daten bei Snapchat bestellt ist. Facebook und Instagram hingegen weisen regelmäßig ihre DAU (daily active user) aus.
Was zeigen die Zahlen?
- Snapchat wird vor allem als Messenger genutzt. Etwa 34 direkte Nachrichten würden Nutzer im Schnitt pro Tag verschicken. Eine große Anzahl davon sind Fotos. Genau das mache auch den Unterschied zu anderen Chat-Apps aus wie iMessage oder Facebook Messenger.
- Die Story-Funktion hingegen wird sehr viel seltener genutzt.
- Auch ist allem Anschein nach das Map- und das Discover-Feature sehr viel weniger populär als angenommen.
Sollte man im Auge behalten: Snapchat bastelt allem Anschein nach an einem neuen Feature, das den Namen "Stories Everywhere“ trägt. Damit sollen sich, analog zu der Möglichkeit Tweets oder Facebook Posts zu embedden, auch Snaps auf Websites Dritter darstellen lassen. Das könnte zu einer sehr viel größeren Sichtbarkeit von Stories und damit womöglich größeren Popularität von Stories als Feature führen.
Just for your entertainment: Snap-Mitarbeiter mussten aus Geheimniskrämerei sogar ihre Kameras auf der Silvester-Party abkleben und hatten ein Snap-Verbot – was verrückterweise dazu führte, dass sie trotzdem Fotos machten und sie bei Instagram hochluden. Aber wer könnte es Snaps CEO Evan Spiegel verdenken, wird doch von Mark Zuckerberg alles gnadenlos kopiert – warum nicht auch die Silvesterparty…
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FACEBOOK GRUPPEN
Was ist: Mark Zuckerberg hat innerhalb der letzten Monate mehrfach öffentlich betont, dass Gruppen auf Facebook künftig eine sehr viel größere Rolle spielen sollen. In aller Regel sind die reichweitenstarken, amerikanischen Publisher recht schnell darin, entsprechende Signale in die Tat umzusetzen.
Wie US-Publisher Facebook Gruppen nutzen:
- Die New York Times hat u.a. einen Podcast-Club, in dem Nutzer sich über ihre liebsten Podcast austauschen. Die New York Times lernt dadurch viel über Podcast-Präferenzen, bewirbt die eigenen Angebote aber eher nicht.
- Die Washington Post hat eine Gruppe, PostThis, die sich dem Austausch zu eher aufwendigen Recherchen widmet. Die Post erhofft sich dadurch als Angebot für entsprechend investigative Stories wahrgenommen zu werden.
- Bloomberg News hat eine Gruppe, Money Talks, gegründet, um speziell die „personal finance“ Artikel zu promoten.
- The Atlantic und The Information nutzen Gruppen als Bonus und bieten all jenen, die ein bezahltes Abo abschließen, die Option, einer privaten Facebook-Gruppe beitreten zu können.
- Boston Globe Media hat eine Gruppe gegründet, um Interessierten die Möglichkeit zu geben, sich generell über News auszutauschen.
Be smart: Das Eröffnen einer Facebook Gruppe sollte gut durchdacht sein. Vor allem gilt es sich sehr genau Gedanken darüber zu machen, welches Ziel mit der Gruppe verfolgt werden soll. Damit stellt sich natürlich auch die Frage des Zeitbudgets, das auf die Gruppe verwendet werden kann. Gruppen sollten im besten Fall nicht so behandelt werden wie Fanpages – posten, löschen, posten, löschen, posten, löschen. Gruppen sind eine gute Option, Journalismus als Service zu verstehen und sich verstärkt darauf zu besinnen, als Moderator von Lesern / Zuschauern / etc. zu fungieren.
Feedback erwünscht: Wer Tipps für spannende deutsche Gruppen hat oder von eigenen Vorhaben, Gruppen zu gründen, berichten mag, kann mir gern eine Email schreiben. Ich freue mich darüber im Watchblog Briefing zu berichten.
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VIDEO BOOM
Was ist: Auch wenn ein "Pivot to Video" nicht die Strategie der Wahl sein sollte, kann es nicht schaden, sich mit dem Thema Video grundsätzlich einmal ausführlich auseinanderzusetzen. Für alle, die den Einstieg in das Thema suchen, hat The Next Web einen schönen Übersichtsartikel verfasst. Darin die wichtigsten Parameter, auf die es zu achten gilt:
- Videos that receive the most engagement
- Channel and video average view durations
- Subscribers-to-views ratio
- YouTube suggestion referrals
- YouTube search referrals
Und dann? Für alles weitere ruft Bertram Gugel an.
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Fake News Field Guide/span>
Was ist: Wer sich mit Fake News auseinandersetzt oder einfach nur verstehen möchte, wie sich Nachrichten ihren Weg durchs Netz bahnen, der könnte von diesem Fake News Field Guide profitieren.
Was kann der Guide? Auf 216 Seiten wird sehr genau dargstellt, mit welchen Methoden, Browser-Extensions, etc. man Fake News auf die Schliche kommen kann, sie rückverfolgen kann, sie verifizieren oder debunken kann. Ich habe zu diesem Thema ein so umfangreiches Dokument noch nicht gesehen.
Be smart: Wer den Guide runterladen möchte, wird zweimal nach seiner Email-Adresse gefragt. Auch wenn ich selbst offenkundig ein großer Fan von Newslettern bin, muss man die Email-Adresse nicht hinterlegen, um den Guide runterzuladen. Einfach weiterklicken.
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