Social Media & Politik

  • TikTok-Verbot: Im September ist es so weit — dann wird vor einem Berufungsgericht in Washington mündlich darüber verhandelt, ob TikToks Anfechtung des „Divest or Ban“-Gesetzes durchkommt. (Reuters, Hintergründe: socialmediawatchblog.de/tag/tiktok)
  • Donald Trump ist jetzt bei TikTok: Eigentlich wollte er die App mal verbieten lassen. Aber hey, was interessiert ihn sein Geschwätz von gestern? Jetzt ist Wahlkampf! (Politico, TikTok / @realDonaldTrump )
  • Klont TikTok seinen Algorithmus? Reuters berichtet, dass der Kurz-, Mittel- und Langvideo-Dienst daran arbeitet, seinen Algorithmus zu klonen, um im Falle des Falls eine eigenständige US-Version bereitstellen zu können. TikTok bestreitet das und nennt den Artikel „misleading and factually inaccurate“ (The Verge).
  • Schlug US-Regierung TikTok-Deal aus? Angeblich hätte die US-Regierung bereits 2022 mehr oder weniger volle Kontrolle über das US-Geschäft von TikTok erhalten können — inklusive Veto-Power und der Möglichkeit, neues Personal einzustellen. Der Vorschlag sei aber auf Vorbehalte gestoßen und daher abgelehnt worden. Weitere Details sind (noch) nicht bekannt. (Washington Post)
  • Trump und Musk planen für Zeit nach Biden: Einem Bericht des Wall Street Journals zufolge laufen zwischen dem verurteilten Ex-Präsidenten und dem rechtsextremen Verschwörungsideologen Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit im Falle eines Wahlsiegs der Republikaner. Demnach könnte Musk bei einer Regierung Trump als Berater mit an Bord sein. Murrica!!!!!
  • X und NewsNation planen Town Hall Events mit Trump und RFK Jr: Endlich mal ein Format, bei dem keinerlei Fakten geprüft und jeder Stuss unwidersprochen gesagt werden darf: Redefreiheit, wie sie sich Elon Musk vorstellt 🙄 (Axios)
  • US-Präsident Biden sucht einen Meme-Manager für sein Wahlkampf-Team, um die Beziehungen zu Digitalunternehmen, Podcastern und Meme-Seiten in sozialen Medien zu kultivieren. Wenn das mal kein attraktiver Job ist: jobs.lever.co.
  • Wer nutzt eigentlich Threads? Vor allem Aktivisten aus Taiwan, wie Rest of World berichtet. Da können Mark und Adam noch so oft betonen, dass sie keine politics auf Threads wollen…
  • Pro-Palästina-Influencer nutzen Twitch, um für ihre Positionen und Hilfsfonds zu werben. (Washington Post)
  • Twitch hat alle Mitglieder des Sicherheitsbeirats entlassen: Sehr schlauer Move, wo doch jetzt Politfluencer die Plattform für sich entdecken… 🤦 (CNBC)
  • EU-Kommission: Temu gilt jetzt als Very Large Online Platform und muss sich daher künftig an die Auflagen des Digital Services Act halten. (Europäische Kommission)

Kampf gegen Desinformationen

  • UK: KI-Desinformationen bei TikTok. Die BBC berichtet, dass jungen TikTok-Nutzerïnnen in wichtigen Wahlbezirken KI-generierte Videos mit Fehlinformationen und Clips mit beleidigenden Kommentaren empfohlen werden.
  • Plattformen entdecken KI-Desinformationskampagnen: OpenAI (The New York Times), Meta (Bloomberg) und TikTok (Washington Post) berichten von Kampagnen mit Verbindungen nach China, Israel, Iran und Russland.
  • Studie zu Desinformations-Superspreadern : Laut einer bei Science publizierten Studie war es primär eine kleine Gruppe älterer Frauen aus dem republikanischen Lager, die 2020 bis 2022 in den USA für einen Großteil der Desinformationen zu Corona verantwortlich waren. You see: The kids are alright! (Science)

Follow the money

  • TikTok stoppt E-Commerce-Ambitionen in Europa: Okay, das hatten wir vor gefühlt drei Minuten noch anders im Programm. Aber nun. Bloomberg berichtet, dass der Fokus jetzt doch voll auf den USA liegen soll. Müssen deutsche User wohl noch etwas warten, bis ihre Feeds mit „unglaublichen“ Angeboten vollgestopft werden. Solange einfach Temu-Hauls gucken.
  • Womit verdient Sam Altman eigentlich sein Geld? Offenbar nicht zwangsläufig damit, dass OpenAI viel Geld macht. Der CEO bezieht nämlich nur ein Gehalt von rund 65.000 Dollar und hat darüber hinaus nahezu keinerlei Anteile an der Firma. Vielmehr besitzt er ein Portfolio mit über 400 anderen Investments. Darunter einige Firmen, die davon profitieren, dass OpenAI mit ihnen Deals macht. Sehr komische Gemengelage. Das dürfte ziemlich einzigartig sein im Valley. (Wall Street Journal)
  • Instagram testet „unskippable ads“: Weiterscrollen war gestern. (TechCrunch)
  • OpenAI landet Deals mit Publishern: Was haben Axel Springer, AP, The Atlantic, Vox Media, The Wall Street Journal und The New York Post gemein? Genau: Sie haben sich auf Lizenzdeals mit OpenAI eingelassen, um — ja, was eigentlich? Um wenigstens ein bisschen daran zu verdienen, dass das KI-Unternehmen ihre Archive ohne zu fragen ausgesaugt hat und nun Antworten auf Basis ihrer Arbeit anbietet? Ein Pakt mit dem Teufel? Oder einfach nur konsequent, wenigstens ein paar Dollar mitzunehmen? Wir werden das Thema in den kommenden Ausgaben sicherlich noch öfter im Programm haben. (Axios zu Atlantic und Vox, New York Times zu News Corp, Wall Street Journal zum Volumen der Deals)
  • Meta prüft ebenfalls KI-Deals mit Publishern: Was Altman kann, kann Zuckerberg schon lange. Er liefert ja gewissermaßen die Blaupause dazu, wie Tech-Unternehmen mit Publishern umgehen sollten: Mit Reichweite locken, ein wenig Geld rüberwachsen lassen, nach Lust und Laune wieder fallen lassen. (Bloomberg)

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