Sieben Erkenntnisse aus 283 Minuten Politiktheater

Was ist

Mark Zuckerberg und Jack Dorsey mussten am Mittwoch vor dem US-Senat aussagen – mal wieder. Es war Zuckerbergs sechster Auftritt und der zweite innerhalb weniger Wochen. Erst im Oktober hatte der Handelsausschuss die beiden (und Google-Chef Sundar Pichai vorgeladen). Diesmal wollten die Mitglieder des Justizausschusses Fragen stellen.

Für die SZ habe ich eine recht flapsige Theaterkritik geschrieben, denn genau das war diese Anhörung: politisches Theater. Vier Stunden und 43 Minuten lang grillten die Senatorïnnen die Konzernchefs, doch der inhaltliche Erkenntnisgewinn blieb überschaubar.

Das gilt aber nur für die Antworten von Zuckerberg und Dorsey, die mit vielen Wörtern sehr wenig Neues sagten. Die Fragen der Senatorïnnen, ihre Selbstinszenierung und der Kontrast zwischen Demokraten und Republikanern lässt sehr wohl Rückschlüsse zu – auf Facebook und Twitter, aber ebenso auf die US-amerikanische Gesellschaft und die politische Zukunft der Vereinigten Staaten.

Wir arbeiten das Hearing zweigeteilt auf: erst einige Beobachtungen, um das Setting und die Absurdität der Veranstaltung deutlich zu machen, dann unsere Takeaways.

Die Rückblende

  • Die Anhörung war angesetzt worden, weil Facebook und Twitter im Oktober Links auf einen Artikel der Boulevardzeitung New York Post mit einem Warnhinweis versehen hatten und die Verbreitung einschränkten. Wir fassten die mutmaßliche Hack-and-Leak-Operation in Briefing #676 zusammen.
  • Der Text beinhaltete unbelegte Behauptungen über Joe Bidens Sohn Hunter und verstieß gegen Facebooks und Twitters Richtlinien zum Umgang mit mutmaßlich gehacktem Material. Dorsey räumte später ein, es sei ein Fehler gewesen, zunächst sämtliche Links zu blockieren. Die entsprechende Richtlinie wurde mittlerweile geändert.
  • Wenig überraschend spielte die Posse nur eine Nebenrolle. Schließlich gab es in der Zwischenzeit noch eine nicht ganz unbedeutende Wahl, auf die sich die Konzerne monatelang akribisch vorbereitet hatten. Dieses Ereignis nahm zu Recht mehr Raum ein als die redaktionelle Entscheidung, zu der sich die Plattform angesichts der redaktionellen Fehlentscheidung der New York Post genötigt sahen.

Der Vorspann

Zunächst zwei Fakten, die auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben:

  1. Dem Justizausschuss sitzt der Republikaner und Trump-Vertraute Lindsey Graham vor. Am Tag des Hearings wurde bekannt, dass er in Georgia rechtmäßig abgegebene Stimmen von Wählerïnnen vernichten lassen wollte (Washington Post).
  2. Der Titel der Veranstaltung lautete "Breaking the News: Censorship, Suppression, and the 2020 Election".

In unseren Worten: Ein Mann, der den Willen der Wählerïnnen unterdrücken will, leitet eine Anhörung, bei der Konzerne Rechenschaft ableisten sollten, ob sie den Willen der Wählerïnnen unterdrückt haben.

Die Tragikomödie

  • Den meisten Senatorïnnen scheint es nicht um Inhalte zu gehen. Sie wollen Zuckerberg und Dorsey vorführen und möglichst viele 15-Sekunden-Ausschnitte produzieren, die sie später in sozialen Medien teilen können, um ihre Wählerïnnen zu beeindrucken und den politischen Gegner schlecht dastehen zu lassen.
  • Immer im Wechsel kommen Demokraten und Republikaner dran. Zusammengefasst könnte man sagen: Die einen lesen Trump-Tweets vor und fragen, warum sie noch nicht gelöscht wurden. Die anderen lesen ihre eigenen Tweets vor und fragen, warum sie gelöscht wurden.
  • 67 der 127 Fragen (NYT) drehten sich um Content-Moderation. Oft ging es um spezifische Beiträge, bei denen Dorsey und Zuckerberg immer wieder nur auf ihre Richtlinien verwiesen, um zu erklären, warum die Tweets / Posts noch online sind oder eben nicht mehr. Dafür hätte es keine Anhörung gebraucht.
  • Republikaner wie Ted Cruz trugen genüsslich versehentlich einzelne blockierte Tweets oder suspendierte Accounts vor, die aber längst wiederhergestellt wurden. Dorsey entschuldigte sich für die Fehler.
  • Dass Tech-Konzerne Fehler machen, ist angesichts der Vielzahl der Moderationsentscheidungen selbstverständlich. Trotzdem gehen die Ausschnitte auf Twitter und Netzwerken wie Parler viral, wo sich Hunderttausende Menschen darüber empören und sich abermals darin bestätigt fühlen, dass Konservative ungerecht behandelt werden.
  • Immer wieder unterbrechen die Fragesteller die Konzernchefs. Oft sagen Zuckerberg und Dorsey nur, sie könnten aus dem Stand keine Antwort geben. Dann versprechen, nach Ende der Anhörung schriftlich weitere Details zu liefern.
  • Teils sind die Politikerïnnen schockierend schlecht vorbereitet: Graham scheint nicht zu wissen, dass Facebook regelmäßig Transparenzberichte veröffentlicht und fragt nach einer Liste der Factchecker, mit denen der Konzern zusammenarbeitet. Zuckerberg trägt sichtbar erstaunt einige der Organisationen vor, die Facebook auf einer Karte selbst übersichtlich darstellt.
  • Die 87-jährige Demokratin Dianne Feinstein stellt Dorsey fünf Minuten lang repetitive Fragen zu bestimmte Tweets von Donald Trump. Dabei kommt sie mehrfach mit den Labels und Warnhinweisen durcheinander, die Twitter einblendet. Dorsey erklärt ihr geduldig, wie die Maßnahmen funktionieren.

Der Abspann

Gleich drei Senatoren betonen am Ende, dass man sich sicher nochmal wiedersehen werde – "viele Male". Wir halten es grundsätzlich für eine gute Idee, die öffentlichkeitsscheuen Silicon-Valley-Managerïnnen öffentlich zu befragen. Und an Themen mangelt es wahrlich nicht. Für das nächste Mal wünschen wir uns aber ein stringenteres Drehbuch und Nebendarstellerïnnen, denen es um echte Inhalte, nicht um politische Inszenierung geht.

Vielleicht könnte es helfen, das Format zu ändern:

  • Bislang haben die Senatorïnnen offiziell je sieben Minuten Zeit, die aber oft um das Doppelte überzogen werden.
  • Unser Vorschlag: Erlaubt sind drei Fragen und je eine Rückfrage mit einem strikten Zeitlimit von 30 Sekunden. Das verhindert langwierige Erklärungen und lenkt die Aufmerksamkeit auf die Antwortenden, nicht auf die Fragestellenden.
  • Zudem wäre es wünschenswert, eine Anhörung auf ein Thema zu begrenzen. Selbst fast fünf Stunden sind viel zu wenig, um Fragen zu Social-Media-Sucht, Kartellrecht, Content-Moderation, Section 230, Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, dem Umgang mit Desinformation bei der US-Wahl, der politischen Einstellung der Silicon-Valley-Angestellten und so ziemlich allen anderen Stichwörtern zu stellen, mit denen man Zuckerberg und Dorsey schon immer mal konfrontieren wollte.

Was wir gelernt haben

1. Dorsey und Zuckerberg unterscheiden sich nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich.

  • Rauschebart, Nasenpiercing und schwarzes Sakko auf der einen Seite, Kurzhaarschnitt, grüne Zimmerpflanze und blauer Anzug mit Krawatte auf der anderen: Der optische Kontrast zwischen dem Twitter-Chef (eingeblendeter Name: "jack") und seinem Facebook-Gegenpart ("Mark Zuckerberg") ist offensichtlich und liefert die Vorlage für einige sehr lustige Tweets (Twitter / Philip Michaels).

  • Die beiden haben aber teils auch sehr unterschiedliche Vorstellungen von ihren Produkten. Als Graham etwa wissen will (Twitter /ABC News), ob Social Media süchtig mache (was diese Frage mit dem Thema der Anhörung zu tun hat, weiß vermutlich auch Graham nicht), sagt Zuckerberg, Facebook und Instagram würden nicht mit dieser Absicht entwickelt.
  • Als Beleg führt er unter anderem an, das Newsfeed-Team erhalte keine Zielvorgaben für eine bestimmte Verweildauer. Das ist keine überzeugende Antwort. Zwar halten wir die Vergleiche mit Alkohol und Zigaretten, die auch die Senatorïnnen immer wieder vorbrachten, für verfehlt. Dass Social-Media-Apps aber sehr wohl und ganz bewusst eingebaute Dopamin-Trigger enthalten und gerade für jüngere Nutzerïnnen eine gewisse Gefahr der Abhängigkeit besteht, ist unbestritten.
  • Dorsey räumt dagegen sein, dass "diese Werkzeuge, genau wie alles andere, abhängig machen können". Dessen müsse sich Twitter bewusst sein, dieses Risiko anerkennen und Nutzerïnnen einen Weg zu einem gesünderen Umgang weisen.
  • Ebenso deutlich wird die Diskrepanz bei der Frage nach der Transparenz der Algorithmen (TechCrunch). Dorsey befürwortet es, Nutzerïnnen mehr Wahlmöglichkeiten zu geben, algorithmische Sortierung offenzulegen und freiwillig zu machen. Zuckerberg weicht der Frage aus und verweist nur auf Faktenchecks und Transparenzberichte.

2. Ein Mordaufruf ist für Facebook offenbar nur ein kleineres Vergehen.

  • Kurz nach der US-Wahl sagte Steve Bannon in einem Facebook-Video, er würde die Köpfe des Immunologen Anthony Fauci und des FBI-Chefs Christopher Wray vor dem Weißen Haus aufspießen. Das Video bleibt zehn Stunden online und wird auf Facebook rund 200.000 Mal gesehen.
  • Während Twitter Bannons Account gesperrt hat, haben Facebook und YouTube nur das Video entfernt.
  • Der demokratische Senator Richard Blumenthal fragt Zuckerberg (Twitter / CSPAN), wie oft Bannon noch dazu aufrufen dürfe, Angestellte der Regierung zu ermorden, bevor Facebook sein Konto dicht macht.
  • Zuckerberg verweist auf Facebooks Verwarnungs-System, das je nach Schwere des Verstoßes eine bestimmte Anzahl von Strikes vorsieht, bevor ein Account endgültig verbannt wird.
  • Das ist grundsätzlich ein sinnvolles Vorgehen und entspricht der Argumentation, mit der Zuckerberg auf die Nachfragen von Facebook-Angestellten reagierte (CNBC). Im vorliegenden Fall erscheint uns die Auslegung aber fahrlässig: Bannon erreicht zahlreiche gewaltbereite Extremistïnnen. Fauci steht nicht unter Polizeischutz. Digitaler Hass erzeugt analoge Gewalt.
  • (Natürlich ist es strenggenommen kein Mordaufruf, wenn Bannon nur sagt, dass er die Köpfe von Fauci und Wray aufspießen möchte. Aber man muss schon sehr schlechte Ohren haben und eine Menge Ignoranz und Naivität mitbringen, um diese Dog Whistle nicht zu hören.)

3. Republikaner wittern überall Zensur.

  • Zugegeben: Die Erkenntnis ist nicht ganz neu. Aber die Hartnäckigkeit, mit der etliche republikanische Senatorïnnen den vollkommen unpassenden Begriff ins Spiel bringen, erstaunt dann doch.
  • Jede Form von Content-Moderation? "Censorhip!" Facebooks Abteilungen für Content-Policy? "Censorship-Teams!" Ein Tool, mit dessen Hilfe Beiträge den Moderatorïnnen zugewiesen werden? "Censorship-Software!"
  • Wir haben nicht nachgezählt, aber es muss eine dreistellige Zahl gewesen sein. Inhaltlich ist das natürlich Unsinn: Private Plattformen, die ihre Richtlinien durchsetzen, üben keine Zensur aus. Politisch verfängt es trotzdem. Dutzende Millionen Konservative dürften sich darin bestätigt sehen, dass ihnen im Netz der Mund verboten wird.

4. Republikaner wittern überall anti-konservativen Bias.

  • Zugegeben zum Zweiten: Die Erkenntnis ist nicht ganz neu. Aber die Hartnäckigkeit, mit der etliche republikanische Senatorïnnen auf dieser haltlosen Unterstellung herumreiten, erstaunt dann doch.
  • Immer wieder beschweren sich Republikaner, dass in erster Linie Konservative und Rechte von den Plattformen gemaßregelt werden. Daraus leiten sie ab, dass Facebook und Twitter voreingenommen seien.
  • Die naheliegende Möglichkeit, dass Republikaner schlicht öfter irreführende und falsche Behauptungen verbreiten, scheinen sie nicht in Betracht zu ziehen.

5. Die Reform von Section 230 wird ein Kraftakt.

  • Section 230 schützt Plattformbetreiber davor, für Inhalte zu haften, die Nutzerïnnen veröffentlichen. Ohne diesem (oder einem ähnlichem) Gesetz wären die heutigen Social-Media-Plattformen undenkbar.
  • Zuckerberg sagte bereits bei der vergangenen Senatsanhörung, dass er eine Reform von Section 230 befürworte. Diesmal bekannte sich auch Dorsey dazu.
  • Das Problem: Demokraten und Republikaner sind sich komplett uneins, wie und aus welchen Motiven heraus Section 230 geändert werden sollte. Die Demokraten wollen, dass die Plattformen mehr Verantwortung für Inhalte übernehmen. Die Republikaner wollen, dass sie die Plattformen zur Verantwortung ziehen können, wenn sie Inhalte entfernen oder mit Faktenchecks versehen.
  • Mehrere republikanische Senatoren, darunter der recht vernünftige Ben Sasse, äußern sich skeptisch, ob es eine gute Idee sei, privaten Konzernen noch mehr Entscheidungsmacht aufzuerlegen. Sie sagen, diese Ansicht verbreite sich zunehmenden in der republikanischen Partei. Wenn das stimmt, dürften Facebook und Twitter ihr Providerprivileg noch eine Weile behalten.

6. Alle können sich darauf einigen, dass Facebook und Twitter vor einer fast unmöglichen Aufgabe stehen.

  • Mehrere Eröffnungsstatements beginne mit den Worten: "Wir wissen, dass Sie es nicht beiden Seiten Recht machen können."
  • Demokraten und Republikaner sehen also durchaus, wie krass gespalten die USA sind. Es gibt zwei Lager, die in fast keiner Frage übereinstimmen und immer weiter auseinanderdriften.
  • Diese Polarisierung spiegelt sich in sozialen Medien. Egal, wie die Plattformen entscheiden: Einer wird immer wütend sein.
  • Da insbesondere Content-Entscheidungen meist nur genau zwei Möglichkeiten zulassen (Löschen/Nicht-Löschen, Label/kein Label), scheint ein Kompromiss kaum möglich zu sein. Für Facebook und Twitter ist das unangenehm – für die US-Gesellschaft ist dieser Dualismus katastrophal.

7. Facebook trackt seine Nutzerïnnen über Apps, Geräte und Accounts hinweg.

  • Senator Josh Hawley fragte Zuckerberg nach einem Tracking-Tool namens "Centra" (Input), mit dem Facebook seine Nutzerïnnen angeblich überwache.
  • Er teilte einen Screenshot (Twitter / Josh Hawley), der angeblich die Oberfläche der Software zeigen soll. Angeblich habe er die Informationen von einem Whistleblower erhalten.
  • Zuckerberg bestätigte die Existenz des Tools nicht, dementierte sie aber auch nicht. Falls Facebook das Werkzeug in dieser Form einsetzt, weiß es wohl noch etwas mehr über seine Nutzerïnnen, als bislang öffentlich bestätigt wurde.
  • Unter anderem werden die IMEI-Nummern von Smartphones gespeichert und alle Accounts registriert, die sich dort anmelden. Wer etwa drei unterschiedliche Instagram-Konten auf demselben Handy nutzt, verrät Facebook also, dass sie zusammengehören.
  • Wer sich mit Adtech und der Tracking-Industrie beschäftigt, dürfte nur mit den Schultern zucken. Für die meisten Menschen, die weniger technisches Hintergrundwissen besitzen, sind solche Erkenntnisse aber wohl neu.

Be smart

Für uns bleiben nach der Anhörung (mindestens) zwei Fragen offen:

Wo war YouTube-Chefin Susan Wojcicki?

"Warum wird Susan Wojcicki nicht vom Kongress gegrillt", fragt Evelyn Douek. Das ist eine sehr gute Frage. YouTube war vor und während der Wahl eine der zentralen Plattformen für Desinformation und ist es bis heute (NYT). Es ist unverständlich, warum sich die öffentliche Aufmerksamkeit so oft auf Facebook konzentriert, Twitter noch einen kleinen Teil davon abbekommt und YouTube völlig unter dem Radar fliegt.

Haben Facebooks und Twitters Maßnahmen geholfen, Desinformation vor, während und nach der US-Wahl einzuschränken?

  • Dorsey und Zuckerberg zitieren nur aus Blogeinträgen und verweisen auf einige wenig aussagekräftige Zahlen. Twitter habe 300.000 Tweets als irreführend oder falsch gekennzeichnet (Twitter-Blog), das entspreche 0,2 Prozent aller Inhalte zur Wahl. Diese Label hätten geholfen, die Verbreitung einzuschränken.
  • Zuckerberg bringt immer wieder AI ins Spiel, die viele Inhalte frühzeitig erkenne und entferne.
  • Doch erst am Montag veröffentlichte Buzzfeed interne Facebook-Daten: Demnach sollen die Labels kaum dazu beitragen, die Verbreitung der Desinformation zu verhindern. Angestellte hätten gefordert (The Information), irreführende Postings stärker zu drosseln.
  • Beide Konzernchefs versprechen, mit unabhängigen Forscherïnnen zusammenzuarbeiten. Diese sollen Zugang zu internen Daten erhalten, um den Erfolg der Maßnahmen zu überprüfen. Vermutlich wird es also noch einige Monate dauern, bis eine aussagekräftige Evaluierung möglich ist – und dann wissen wir immer noch nicht, was in geschlossenen Gruppen und verschlüsselten Messengern los war.

Zahl der Woche

33 Millionen

So viele Teilnehmerïnnen verbuchte ein virtuelles Konzert von Lil Nas X bei Roblox (The Verge). Einfach nur verrückt.


Follow the money

YouTube: Fortan könnte es quasi bei allen Videos Werbung geben, profitieren werden aber weiterhin nur einige wenige (The Verge): Mitglieder des Creator Programs und – äh – YouTube.


Schon einmal im Briefing davon gehört

Zoom mausert sich zur Plattform: Bislang ist Zoom den meisten nur als Video-Konferenz-Tool bekannt. Das könnte sich aber in den kommenden Monaten und Jahren ändern. Mit der Einführung sogenannter Zapps – also Apps bei Zoom – möchte das Unternehmen eine eigenständige Plattform werden. Anstatt Zoom nur als ein Tool unter vielen zu begreifen, möchte die Firma zum zentralen Dreh- und Angelpunkt für digitales Arbeiten heranreifen.


Neue Features bei den Plattformen

Twitter

  • Fleets: Twitter hat nun auch eine Story-Funktion. Nach vielversprechenden Tests in Brasilien wird das Feature jetzt weltweit ausgerollt. Wir schauen uns in den kommenden Tagen an, wie die Funktion (in Deutschland) angenommen wird und ordnen die dahinterliegenden Funktionen (z.B. Vergänglichkeit) und Strategien (z.B. mehr Posten) ausführlicher ein. Falls du eine spezielle Frage zu Fleets haben solltest, immer her damit!

Instagram

  • Guides werden nach erfolgreichen Tests jetzt weltweit ausgerollt (Techcrunch). Mit Instagram Guides können Kreative direkt innerhalb von Instagram Inhalte teilen, die weit über Foto- und Video-Posts hinausgehen. Die Funktion erinnert eher an Blogposts. Instagram Guides bekommen ein eigenes Tab auf der Profilseite, können Posts, Videos und Notizen beinhalten und via Stories und Direct geteilt werden.

Facebook

  • E.gg: Facebooks Entwicklerteam hat einmal mehr eine App auf die Welt losgelassen. Mit E.gg lassen sich Collagen erstellen, die dann per URL geteilt werden können. Dabei können dann z.B. Fanpages, Guides, digitale Visitenkarten oder Rezepte entstehen. Fancy!

Fortnite

  • Houseparty-Integration: Bei Fortnite können Nutzerïnnen fortan Houseparty nutzen (Engadget), um so mit anderen Gamern virtuell abzuhängen. Spannend zu sehen, wie Games immer mehr zu Plattformen werden…

Soundcloud

  • Verifikation: Soundcloud hat erkannt, dass es sich durchaus lohnen kann, Profilseiten zu verifizieren (Blog / Soundcloud). Künstlerïnnen können sich jetzt um einen blauen Haken bewerben, um zu verdeutlichen, dass es sich bei ihnen um den echten Account handelt.

Bandcamp

  • Livestreams: Bandcamp ist für viele Musik-Nerds einer der wichtigsten Orte der Welt. Jetzt führt Bandcamp neue Livestreaming-Funktionen (Blog / Bandcamp) ein, die es Musikerïnnen ermöglichen, digitale Konzerte via Bandcamp zu organisieren – Hosting, Ticketing und Merch-Verkäufe inklusive.

Tipps, Tricks und Apps

  • Slack nutzen wie Slack-Mitarbeiter: Bei Protocol gibt es einen spannenden Artikel mit Tipps und Tricks rund um Slack. Der Clou: Sämtliche Tipps kommen von Slack-Mitarbeiterïnnen selbst.

Lecture #2

Am 3.12. um 17:00 Uhr findet die zweite Social Media Watchblog Lecture statt. Diesmal freuen wir uns auf einen Vortrag von Philipp Lorenz-Spreen. In rund 45 Minuten erzählt euch Philipp, wie die Flut an Informationen in sozialen Medien das gesellschaftliche Miteinander verändert und was mensch leisten kann, um nicht zu ersaufen. In diesem Video stellt Philipp seine Arbeit vor.

Wer an der Lecture teilnehmen möchte, antwortet uns bitte auf diese Mail mit "Philipp". Wir schicken dann zwei Tage vorher per Mail einen Link zum Call. Wenn alles geklappt hat, müsstest du dir hier die iCal-Datei herunterladen können, um den Termin direkt im Kalender einzutragen. Wir freuen uns sehr, wenn du Lust hast, dabei zu sein! #EachOneTeachOne


Header-Foto von Clay Banks bei Unsplash