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Chatkontrolle: Die EU-Kommission setzt auf anlasslose Massenüberwachung | Boris Johnson bei TikTok | Milliardenumsätze mit Social Shopping

Chatkontrolle: Die EU-Kommission setzt auf anlasslose Massenüberwachung | Boris Johnson bei TikTok | Milliardenumsätze mit Social Shopping

Chatkontrolle: Die EU-Kommission setzt auf anlasslose Massenüberwachung

Was ist

Die EU-Kommission möchte Kindesmissbrauch und die Verbreitung von Child Sexual Abuse Material (CSAM) mit aller Macht bekämpfen. Das ist verständlich. Alles andere als verständlich ist das Gesetz, das sie dafür vorschlägt (ec.europa.eu). Die Pläne hebeln Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aus und gefährden die Privatsphäre von Hunderten Millionen Menschen.

Wir stellen den Vorschlag der EU vor und erklären, warum Expertinnen, Bürgerrechtler und Unternehmen eine große Gefahr darin sehen. Selbst Ermittlerïnnen und der Deutsche Kinderschutzbund kritisieren die geplanten Maßnahmen als unverhältnismäßig.

Was die EU-Kommission plant

Warum die EU-Kommission handelt

Warum der Gesetzentwurf gefährlich ist

This Regulation leaves to the provider concerned the choice of the technologies to be operated to comply effectively with detection orders and should not be understood as incentivising or disincentivising the use of any given technology, provided that the technologies and accompanying measures meet the requirements of this Regulation. That includes the use of end-to-end encryption technology, which is an important tool to guarantee the security and confidentiality of the communications of users, including those of children. When executing the detection order, providers should take all available safeguard measures to ensure that the technologies employed by them cannot be used by them or their employees for purposes other than compliance with this Regulation, nor by third parties, and thus to avoid undermining the security and confidentiality of the communications of users.

Wer alles Kritik äußert

Wie es weitergeht

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Es ist sinnvoll und geboten, das Vorgehen gegen Kindesmissbrauch EU-weit zu vereinheitlichen und einen verbindlichen Rechtsrahmen zu schaffen. Bei einem so entsetzlichen Verbrechen, dessen Ausmaß Jahr für Jahr zunimmt, reicht es nicht zu sagen: So machen wir es aber bitte nicht.

Nur halten wir es für falsch, in diesem wichtigen Kampf die Privatsphäre aller Menschen aufs Spiel zu setzen. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist nicht das größte Problem, das Fahndungserfolgen im Weg steht. Die meisten Täter tauschen sich im Darknet aus und teilen CSAM über Filehoster im frei zugänglichen Teil des Internets.

Unverständlicherweise scheitert der Staat daran, diese Dateien aus dem Netz zu löschen, obwohl es technisch recht einfach möglich wäre. Ein Reporterteam von Spiegel und NDR recherchierte monatelang und konfrontierte die Filehoster selbst (Spiegel). Am Ende löschten die Betreiber mehr als 13 Terabyte CSAM – was eigentlich Aufgabe des BKA und anderer Behörden gewesen wäre. Wer effektiv Kinder schützen und Täter verfolgen möchte, könnte dort ansetzen und Strafverfolgungsbehörden besser ausstatten.


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