Non-fungible Tokens, erklärt | Partnerschaft von TikTok & Shopify | Wie Marken versuchen vom Clubhouse-Hype zu profitieren | Tweetdeck Overhaul

Salut und herzlich willkommen zur 708. Ausgabe des Social Media Briefings. Heute erklären wir, was es mit diesen Non-fungible Tokens auf sich hat, über die alle gerade sprechen. Zudem werfen wir einen Blick auf die Partnerschaft von Shopify und TikTok und lernen, dass die Like-Anzeige bei Instagram wahrscheinlich bald nur noch optional ist. Dazu gibt es natürlich wie gewohnt alle weiteren relevanten News von den Plattformen kurz und bündig. Wir wünschen eine gewinnbringende Lektüre und bedanken uns für das Interesse an unserem Newsletter, Simon und Martin
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Non-fungible Tokens, erklärt

Was ist

Es tut uns wirklich leid: Wir müssen über die Blockchain reden. Wir haben in diesem Newsletter jahrelang erfolgreich einen großen Bogen darum gemacht und das Buzzword nur im Zuge der Berichterstattung über Facebooks (gescheiterte) Pseudo-Kryptowährung Libra erwähnt.

Hinter dem teils absurden Hype verbergen sich aber tatsächlich sinnvolle Anwendungsfälle. Dazu zählen Non-fungible tokens, kurz NFTs. Das Thema mischt seit Monaten die Kunstwelt auf, wir haben es bislang ignoriert. Doch wenn Jack Dorsey seinen ersten Tweet "just setting up my twttr" versteigert und das aktuelle Gebot bei 2,5 Millionen Dollar (V.Cent) liegt – Dorsey will die Summe übrigens spenden (The Verge) –, dann sind die thematischen Schnittmengen zu diesem Newsletter endgültig so groß, dass wir nicht mehr darum herumkommen.

Keine Sorge: Hier kommt kein 10.000-Zeichen-Explainer. Wer sich für das Thema interessiert, weiß eh längst Bescheid – und wer bislang nichts von NFTs gehört hat, braucht zum Einstieg wohl keinen Deep Dive. Wir erklären also die Grundzüge und verweisen auf weitergehende Texte. Dann beleuchten wir, wie NFTs nicht nur digitale Kunst, sondern auch Social Media und die Creator Economy beeinflussen könnten – und warum der Hype eine Schattenseite hat, die uns hoffen lässt, dass die Blase platzt.

Warum das wichtig ist

NFTs rütteln an einem der Kernbestandteile der Digitalisierung. Einst waren Kunst, Musik und andere Formen des geistigen Eigentums an physikalische Trägermedien gebunden. Leinwände, Schallplatten, VHS-Kassetten oder Sammelkarten ließen sich gar nicht oder nur mit beträchtlichem Aufwand und signifikanten Kosten duplizieren.

Die digitale Kopie hat das fundamental verändert: Mit einem Mausklick kann man Dateien und Dokumente nach Belieben vervielfältigen. Kopierschutz und andere Formen des digitalen Rechtemanagements sind der Versuch, dieses Dilemma zu umgehen und Güter wieder zu verknappen, deren Wert eigentlich nicht auf begrenzten Stückzahlen beruht.

An dieser Stelle kommen NFTs ins Spiel: Sie erschaffen Einzigartigkeit im digitalen Raum, indem sie die beliebige Verfügbarkeit ins Gegenteil umkehren. Es gibt zwar immer noch beliebig viele Kopien, aber nur ein Mensch besitzt das Original.

Künstlerïnnen, Kulturschaffende, Creators und sogar Sportverbände können digitale Güter für teils absurde Preise verkaufen, die sonst gratis oder sehr günstig wären – weil ihnen die Blockchain einen neuen Wert verpasst.

Wie NFTs funktionieren

Vereinfacht ausgedrückt: Ein NFT ist ein Eintrag auf der Ethereum-Blockchain. Die Blockchain steckt hinter der Kryptowährung Ether und stellt eine Art digitales Kassenbuch dar, das auf viele Computer verteilt ist. Dadurch lässt es sich nicht fälschen.

Im Gegensatz zur Bitcoin-Blockchain kann Ethereum sogenannte Smart Contracts festschreiben. Das ermöglicht es, nicht nur Kryptowährungen zu erzeugen, sondern auch NFTs. Theoretisch könnten auch andere Blockchains eigene NFTs schaffen, teils geschieht das schon (DappRadar).

Der Blockchain-Eintrag verwandelt alle Formen von Gütern in einzigartige Kunstwerke. Bislang geschieht das in erster Linie für digitale Dateien, Nike hat sich aber bereits 2019 "CryptoKickies" patentieren lassen (The Next Web) – das sind Sneaker, die durch einen Krypto-Token zusätzlichen Wert erhalten.

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