Zum Inhalt springen
10 Min. Lesezeit

Google killt die Tracking-Cookies | Facebook Oversight Board will den Algorithmus sehen | Twitter testet neue E-Commerce-Funktionen

Google killt die Tracking-Cookies | Facebook Oversight Board will den Algorithmus sehen | Twitter testet neue E-Commerce-Funktionen

Google killt die Tracking-Cookies – und könnte noch dominanter werden

Was ist

Chrome, der mit Abstand größte Browser der Welt, wird von 2022 an sämtliche Cookies von Drittanbietern blockieren. Nun steht fest: Google wird auch keine alternativen Tracking-Methoden entwickeln oder zulassen. Statt Menschen individuell durchs Netz zu verfolgen und auf dieser Grundlage Werbung zu personalisieren, sollen Nutzerïnnen nun Kohorten zugeordnet werden, um ihre Privatsphäre zu schützen.

Warum das wichtig ist

Das Geschäft mit digitaler Werbung ist gigantisch. Bei diesen Zahlen (WSJ) schlackern einem die Ohren:

Google’s heft means the change could reshape the digital ad business, where many companies rely on tracking individuals to target their ads, measure the ads’ effectiveness and stop fraud. Google accounted for 52% of last year’s global digital ad spending of $292 billion, according to Jounce Media, a digital ad consultancy.

Es ist noch zu früh, um genau vorherzusagen, wie genau sich Googles Pläne auf die Branche auswirken werden. Klar ist aber, dass das Ende der Third-Party-Cookies die Art und Weise verändern wird, wie Unternehmen online Daten sammeln und Werbung schalten.

Auf dem Spiel stehen nicht nur Dutzende Milliarden Dollar und etliche Geschäftsmodelle, sondern auch die Privatsphäre von Hunderten Millionen Nutzerïnnen. Denn mit digitaler Werbung lässt sich zwar unglaublich viel Geld verdienen – die Interessen der Menschen, die diese Werbung zu sehen bekommen, spielen aber oft eine untergeordnete Rolle.

Was Google vorhat

Was Google nicht macht

Warum Google diesen Schritt geht

Wie sich die Änderungen auswirken könnten

Be smart

Wir glauben, dass die Abkehr von Drittanbieter-Cookies richtig ist und helfen kann, allzu aggressives Tracking deutlich einzuschränken. Viele Webseiten liefern Dutzende oder Hunderte Cookies aus und übermitteln Informationen an Werbenetzwerke oder anderen Zwischenhändler. Dieses System ist intransparent, und 90 Prozent der Menschen wissen nichts davon.

Vor diesem Hintergrund halten wir Googles Entscheidung für überfällig. Ob FLoCs aber die beste Lösung sind, daran gibt es zumindest Zweifel. Um uns ein abschließendes Urteil zu bilden, müssen wir noch weitere Gespräche mit Expertïnnen führen, die sich besser auskennen als wir.

Für den Moment verweisen wir darauf, was Bennet Cyphers von der Electronic Frontier Foundation im August 2019 schrieb (EFF), als Google das Konzept der Privacy Sandbox erstmals publik machte:

A flock name would essentially be a behavioral credit score: a tattoo on your digital forehead that gives a succinct summary of who you are, what you like, where you go, what you buy, and with whom you associate. The flock names will likely be inscrutable to users, but could reveal incredibly sensitive information to third parties. Trackers will be able to use that information however they want, including to augment their own behind-the-scenes profiles of users.


Social Media & Politik

Facebook Oversight Board will den Algorithmus sehen

Rechte Falschnachrichten florieren auf Facebook

Desinformation auf YouTube: Wie tief ist das "Rabbit Hole"?

im Auftrag der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb),

der Senatskanzlei Berlin, der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), der Landesanstalt für Medien NRW und der Medienanstalt Rheinland-Pfalz eine Studie (PDF), die versuchte, eine wichtige Frage zu beantworten: "Welche Inhalte machen die Empfehlungsalgorithmen von YouTube sichtbar?"

TikTok will Minderjährige besser schützen

Twitch legt ersten Transparenzbericht vor


Audio-Boom

Twitter Spaces jetzt auch für Android-Nutzerïnnen

Dieses Rennen hat Twitter schon einmal für sich entscheiden können: Jetzt können auch Android-Nutzerïnnen Twitter Spaces testen (@TwitterSpaces). Während Clubhouse zwar an einer Android-Version arbeitet, ist die Hype-App bekanntermaßer bislang nur für iOS, read iPhone-Besitzerïnnen, verfügbar. iOS ist zwar wichtig fürs Renommee, der Erfolg einer App steht und fällt aber mit der Verfügbarkeit für Android. Das Marketshare-Verhältnis liegt bei 72 (Android) zu 25 Prozent (iOS).

Clubhouse-Klon für China

TikToks Mutterhaus ByteDance arbeitet an einem Clubhouse-Klon für China (Reuters). Mindestens ein Dutzend ähnlicher Apps wurden im vergangenen Monat bereits in China gestartet. Am deutlichsten nahm der Run auf die Audio-Apps allerdings zu, nachdem Clubhouse Anfang Februar in China gesperrt wurde. Der Grund für die Sperrung: Diskussionen über heikle Themen wie die Internierungslager in Xinjiang und die Unabhängigkeit Hongkongs. Bei ByteDances Version wird das garantiert nicht passieren… Gnarf.


Neue Features bei den Plattformen

WhatsApp

Twitter


Header-Foto von Oğuzhan Akdoğan bei Unsplash