• Was: Pinboard
  • Wofür: Pinboard ist Read-it-Later-Dienst und Wissensdatenbank in einem. Hier kannst du alle Texte, Studien und andere Links speichern, die du noch lesen willst oder die du zu einem späteren Zeitpunkt für deine Arbeit brauchen könntest. Wenn du den teureren "Archival Account" wählst, werden alle Lesezeichen automatisch als PDF archiviert – äußerst nützlich, weil das Netz manchmal doch vergisst. Außerdem kannst du dann nicht nur in URL und Titel, sondern auch im Inhalt der gespeicherten Seiten suchen.
  • Wie: Speichern kannst du entweder per Bookmarklet, Browser-Erweiterung, E-Mail oder mithilfe einer der Drittanbieter-Apps für iOS und macOS. Für Android empfehlen wir Pinkt. Du kannst auch etliche andere Dienste wie etwa deinen Twitter-Account verknüpfen, und jeden Link speichern, den du postest. Außerdem gibt es eine API für Entwicklerïnnen. Für weitere Details zu den Funktionen empfehlen wir diese kurze Dokumentation und die ausführlicheren FAQ.
  • Wie viel: 22 Dollar pro Jahr für einen normalen Account. Für 39 Dollar bekommst du die Archiv-Funktion und Volltextsuche. Es gibt kein kostenloses Probe-Abo, aber man kann sieben Tage lang unkompliziert sein Geld zurückverlangen.
  • Warum: Dienste wie Instapaper und Pocket bieten vergleichbare Grundfunktionen und sind gratis. Tatsächlich nutzen wir die Bezahlversion von Pocket parallel, weil die mobilen Apps schicker sind und bessere Offline-Funktionen bieten. Pinboard punktet mit anderen Dingen: Es ist schnell, übersichtlich, offen, werbefrei, sammelt keine Daten, verzichtet auf Bilder und Bling-Bling, bietet zahlreiche Import- und Exportfunktionen und hat keine nervigen Social-Features. Kurzum: Es ist perfekt für den produktiven Einsatz.
  • Wer: Noch ein Grund, der für Pinboard spricht, ist der Entwickler. Maciej Cegłowski zählt zu den klügsten und angenehmsten Menschen in diesem Internet. Auf seinem Blog veröffentlicht er in unregelmäßigen Abständen Essays und Talks, die seiner Zeit oft weit voraus sind. Etwa über den Überwachungskapitalismus (2016), das überladene World Wide Web (2015) und alles, was im Netz schiefläuft (2014). Das Geld, das ihm die rund 25.000 Menschen überweisen, die für Pinboard zahlen, steckt Cegłowski unter anderem in seine Organisation Tech Solidarity, mit der er den Wahlkampf der Demokraten gegen Trump unterstützte.
  • Usecase: Wir nutzen Pinboard als eine Art Hub für unsere Briefings. Dort sammeln wir alle Links, die wir in unseren Timelines, Newslettern und RSS-Readern entdecken. Von Pinboard aus verteilen wir die Artikel automatisiert in den Slack-Channel #newsfeed und posten sie auf Twitter. Das klappt mit Diensten wie IFTTT, die gut mit Pinboard zusammenarbeiten. Unsere öffentlichen Links findest du hier, sie lassen sich auch per RSS-Feed abonnieren.
  • Pro-Tipp: Eine wunderbare Ergänzung zu Pinboard ist Paperback. Der Dienst kostet einmalig 15 Dollar und verwandelt alle ungelesenen Pinboard-Links in hübsch formatierte Artikel, die sich auch offline lesen lassen. Außerdem gibt es praktische Shortcuts und synchronisierten Lesefortschritt für jeden geöffneten Text. Falls du einen Kindle hast, kannst du die Links mit einem Klick von Paperback auf deinen E-Reader schicken und dort lesen.