Zum Inhalt springen
10 Min. Lesezeit

Facebooks Geschäft mit der Privatsphäre, Stories-telling, TikToks Zukunft

Facebooks Geschäft mit der Privatsphäre, Stories-telling, TikToks Zukunft

Salut und herzlich Willkommen zur 530. Ausgabe des Social-Media-Watchblog-Briefings. Heute beschäftigen wir uns ausführlich mit Facebooks Geschäft mit der Privatsphäre. Zudem blicken wir auf TikToks Zukunft und zeigen ein unglaublich starkes Beispiel für perfektes „Stories-telling“. Wir wünschen eine gewinnbringende Lektüre und bedanken uns für das Interesse, Martin & Simon & Tilman

[line]
[gap size=“40px“]

Facebooks Geschäft mit der Privatsphäre

Was ist: Mark Zuckerberg hat in einem umfangreichen Blogpost (Facebook / Zuck) beschrieben, wie und warum Facebook künftig dem Thema Privatsphäre einen sehr viel größeren Stellenwert einräumen möchte. Die Ankündigungen sind weniger ein „Pitch for Privacy“ als eine notwendige Erweiterung des Unternehmens-Portfolios.

Warum ist das interessant?

Was genau hat Facebook vor? Insgesamt hat Mark Zuckerberg in seinem Blogpost sechs Themen angesprochen, die die Grundlage für seine „privacy-focused Vision for Social Networking“ bilden. Ich möchte gern versuchen, die Dynamiken aufzuzeigen, die sich hinter den Themen verbergen, respektive aus den Themen ergeben.

Private Interaktionen

People should have simple, intimate places where they have clear control over who can communicate with them and confidence that no one else can access what they share.

Encryption

People's private communications should be secure. End-to-end encryption prevents anyone — including us — from seeing what people share on our services.

Reducing Permanence

People should be comfortable being themselves, and should not have to worry about what they share coming back to hurt them later. So we won't keep messages or stories around for longer than necessary to deliver the service or longer than people want them.

Safety

People should expect that we will do everything we can to keep them safe on our services within the limits of what's possible in an encrypted service.

Interoperability

People should be able to use any of our apps to reach their friends, and they should be able to communicate across networks easily and securely.

Secure data storage

People should expect that we won't store sensitive data in countries with weak records on human rights like privacy and freedom of expression in order to protect data from being improperly accessed.

Warum macht Facebook das überhaupt?

Was bedeutet das für die tägliche Arbeit?

Weiterführende Artikel:

[line]
[gap size=“40px“]

TikToks Zukunft

Was ist: 2017 hatte ByteDance, TikToks Mutterkonzern, einen durchaus respektablen Gewinn erwirtschaftet. Letztes Jahr hingegen hat die Firma 1.2 Milliarden Dollar Verlust verzeichnet – ursächlich dafür wohl vor allem die kostspielige Expansion von TikTok (The Information). Zwar spricht jetzt alle Welt von TikTok, doch ob der Hype nachhaltig ist, muss sich erst noch zeigen.

Was die Zahlen sagen:

Wie TikToks Zukunft aussehen könnte: TikTok’s chinesisches Pendant heißt Douyin. Während TikTok vor allem als Video-App bekannt ist, hat Douyin bereits zahlreiche andere Features implementiert – ein Überblick:

Be smart: TikTok musste jüngst für eine ziemlich fiese Datenschutzverletzung die erste Strafe in den USA hinnehmen (CNN). Die Expansion kostet also nicht nur Werbegeld, sondern auch politisches Kapital. Eigentlich gehe ich stark davon aus, dass TikTok gekommen ist, um zu bleiben. Viel wird aber davon abhängen, wie sich der Dienst durch die zunehmende Popularität und den Druck, neue Features implementieren zu müssen, verändert. Häufig macht beides nicht unbedingt sympathischer.

[line]
[gap size=“40px“]

Inspiration

The Tinder Swindler: Wer eine unglaubliche Geschichte auf unglaubliche Art erzählt bekommen möchte, sollte hier klicken. Die norwegische Tageszeitung Verdens Gang (kurz: VG) hat eine spannende Recherche im Stories-Stil aufbereitet und setzt damit imho Maßstäbe, wie man mobil-nativ Geschichten erzählt. Mega!

[line]
[gap size=“40px“]

Empfehlungen fürs Wochenende

Status as a service: Warum nutzen Menschen eigentlich Social-Media-Angebote? Der ehemalige Video-Chef von Facebooks VR-Abteilung, Eugene Wei, hat sich dieser Frage mit schlappen 20.000 Wörtern genähert und kommt zu dem Schluss: es geht nicht um die Nützlichkeit, sondern darum, den Menschen in seinem sozialen Status zu erheben.

Kid-Fluencer: Ich wünschte, manche Sachen würde es einfach nicht geben und ich müsste nicht über sie berichten. Die sogenannten Kid-fluencer (New York Times) gehören zum Beispiel dazu. Offenkundig gibt es Teenager und noch jüngere Zeitgenossen, denen bereits Hunderttausende auf YouTube und Instagram folgen. Zumeist stecken Eltern dahinter, die ihre Schutzbefohlenen vor die Kamera zerren und mit ihnen (leider Gottes) sehr viel Geld verdienen. I. Don’t. Like.

[line]
[gap size=“40px“]

One more thing

Do not disturb: Dieses Foto zeigt angeblich sämtliche Smartphone-Notifications, die US-SchülerInnen in einer einzigen Unterrichtsstunde erhalten haben. Ist es wirklich so schlimm? Wahrscheinlich nicht. Aber wer weiß – vielleicht ja doch!

[line]
[gap size=“40px“]

Header-Foto von Lily Banse bei Unsplash