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6 Min. Lesezeit

Briefing für den 9.8.2018 | Ausgabe #476

Salut und herzlich Willkommen zur 476. Ausgabe des Social Media Watchblog Briefings. Es war gestern Abend so unfassbar heiß, dass meine Lütten einfach nicht pennen wollten. Deshalb gibt es das Briefing heute erst leicht verspätet. Wir werfen noch einmal einen Blick auf Alex Jones Infowars, diskutieren den vermeintlichen Peak Social Media und schauen uns an, warum Messenger eine immer größere Rolle spielen bei der Kommunikation. Herzlichen Dank für das Interesse, toll, dass Du dabei bist, Martin & Team

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Wer entscheidet, was gesagt werden darf?

Was ist: Apple, Facebook, YouTube, Spotify und Pinterest haben sich dafür entschieden, die Accounts des wohl berühmtesten Verschwörungstheoretikers (Alex Jones, Infowars) von ihren Seiten zu nehmen, respektive deren Sichtbarkeit einzuschränken. Twitter hingegen sieht keinen Grund dafür, die entsprechenden Accounts zu sperren.

Warum ist das interessant?

Was an dieser Story grundsätzlich schwierig ist:

Wie könnte es anders laufen?

Quote: „When you invent the ship, you also invent the shipwreck; when you invent the plane, you invent the plane crash…. Every technology carries its own negativity, which is invented at the same time as technical progress.“ Quelle: Paul Virilio

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Peak Social Media

Was ist: Google hat beim Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Nutzer klar die Nase vorn. Satte 34,2 Prozent der gesamten Zeit, die in den USA auf digitale Produkte im Juni verwendet wurden, gingen laut Pivotal Research auf Googles Konto. Social Media Plattformen hingegen erleben Einbußen.

Wie schneiden die Plattformen ab?

Facebook Inc.: Facebooks Kernprodukt (inklusive Messenger) musste 10 Prozent von der Zeit einbüßen, die Nutzer auf die Apps verwendeten. Selbst wenn Instagram und WhatsApp berücksichtigt würden, ist ein Rückgang um 6 Prozent zu verbuchen. Vielleicht hatte Mark Zuckerberg auch deswegen vor wenigen Tagen zum ersten Mal die neue Metrik vorgestellt, bei der die Gesamtanzahl aller Nutzer von Facebook, Instagram, Messenger und Whatsapp zusammengefasst wurde.

Twitter und Snapchat: Der Studie von Pivotal Reseach zufolge bleibt die Zeit, die Nutzer auf Twitter und Snapchat verwendeten, relativ stabil. Gleichwohl können sie in Sachen Nutzerzahlen nicht wirklich überzeugen: Twitter kann nicht wachsen und Snapchat hat mit einem Rückgang der Nutzerzahlen zu kämpfen: satte drei Millionen täglich aktive Nutzer weniger vermeldet Snap Inc für das zweite Quartal.

Be smart: Es sieht fast so aus, als wäre in Sachen Nutzerzahlen und hinsichtlich der Zeit, die Menschen auf die Apps verwenden, ein Peak erreicht. Jetzt stellt sich also für die Plattformen die Frage, wie sie darauf reagieren können, war doch ihr finanzielles Wachstum stets darauf begründet, mehr User anzulocken. Snapchat scheint hinsichtlich dieser Herausforderung alte Prinzipien über Bord zu werfen und es Facebook in vielerlei Hinsicht gleich zu tun. So schaut das Unternehmen etwa nicht mehr nur auf Werbegelder, die zuvor vor allem im Fernsehen investiert wurden, sondern auch auf das schnelle Geld, das sonst vor allem Facebook und Google machten. Siehe hierzu: Snapchat is becoming like the internet it disdains.

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Messenger auf dem Vormarsch

Was ist: Während Social Media Plattformen offenbar zunehmend ihren Reiz verlieren, etablieren sich laut einer repräsentativen Bitkom-StudieMessenger immer stärker als die Kommunikationswerkzeuge Nummer Eins.

Ausgewählte Ergebnisse der Studie:

Be smart: Auch soziale Netzwerke beobachten natürlich ganz genau, was Nutzer mit ihren Apps anstellen. So darf hinsichtlich der Studien-Ergebnisse nicht überraschen, dass Facebook aktuell einen Test durchführt, bei dem Nutzer Inhalte, die sie im News Feed entdeckt haben, diese direkt via Messenger teilen können, anstatt sie im News Feed zu sharen. Für journalistische Angebote hat das dann zur Folge, dass sie womöglich ihren Traffic via Social noch schlechter messen können, da dieser häufig nur als Dark Traffic in der Statistik auftaucht – frag mal deinen SEO-Kollegen, der erklärt dir das bestimmt gern.

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Neues Fernsehen

Was ist: Ein Konsortium, angeführt von der ehemaligen HP-Chefin, Meg Whitmann, und dem US-amerikanischen Filmproduzenten und CEO von DreamWorks, Jeffrey Katzenberg, hat sich eine Milliarde Dollar besorgt, um eine neue Mobile-Video-App zu lancieren.

Warum ist das interessant? Mobile Video ist ein heiß umkämpfter Markt: YouTube, IGTV, Facebook Watch und Snapchat Discover ringen alle um die Gunst der Nutzer in Sachen Video auf dem Smartphone. Wenn nun eine Gruppe rund um 21st Century Fox, Disney, Entertainment One, ITV, Lionsgate, Metro Goldwyn Mayer, NBCUniversal, Sony Pictures Entertainment, Viacom und Warner Media zusammen mit Alibaba und den strategischen Partner Goldman Sachs und JPMorgan Chase antreten, um eine Plattform zu bauen, die originären Content aus Hollywood auf Smartphones bringen soll, dann sollten alle, die im Bereich Video aktiv sind, aufhorchen.

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